STILÜBUNGEN von Raymond Queneau w



Angaben
Im Autobus der Linie 5, zur Hauptverkehrszeit. Ein Kerl von etwa sechsundzwanzig Jahren, weicher Hut mit Kordel anstelle des Bandes, zu langer Hals, als hätte man daran gezogen. Leute steigen aus. Der in Frage stehende Kerl ist über seinen Nachbarn erbost. Er wirft ihm vor, ihn jedesmal, wenn jemand vorbeikommt, anzurempeln. Weinerlicher Ton, der bösartig klingen soll. Als er einen leeren Platz sieht, stürzt er sich drauf. Zwei Stunden später sehe ich ihn an der Cour de Rome, vor der Gare Saint-Lazare, wieder. Er ist mit einem Kameraden zusammen, der zu ihm sagt: "Du solltest dir noch einen Knopf an deinen Überzieher nähen lassen." Er zeigt ihm wo (am Ausschnitt) und warum.


Verdoppelung
Gegen Mitte des Tages und am Mittag befand ich mich und stieg ich auf die Plattform und die hintere Terrasse eines überfüllten und fast besetzten Autobusses und Gemeinschaftstransportfahrzeuges der Linie S und der von der Contrescarpe nach Champerret fährt. Ich sah und bemerkte einen jungen Mann und alten Jüngling, reichlich lächerlich und nicht wenig grotesk: magerer Hals und fleischloser Schlund, Schnur und Kordel um Hut und Kopfbedeckung. Nach einem Gestoße und Durcheinander sagt und verkündet er mit tränenvoller und weinerlicher Stimme und Aussprache, daß sein Nachbar und Mitreisender ihn jedes Mal, wenn jemand geht und aussteigt, bewußt und absichtlich anstößt und belästigt. Nachdem er dies erklärt und den Mund aufgerissen hat, stürzt er sich und wendet er sich einem leeren und freien Platz und Sitz zu. Zwei Stunden danach und hundertundzwanzig Minuten später treffe und sehe ich ihn wieder auf der Cour de Rome und vor der Gare Saint-Lazare. Er ist und befindet sich in Begleitung eines Freundes und Kumpels, der ihm rät und ihn anregt, einen Knopf und ein Corozorund an seinen Überzieher und Mantel hinzuzufügen und anzunähen.


Litotes
Wir waren einige, die sich in Klumpen wegschafften. Ein junger Mann, der nicht sehr intelligent aussah, sprach einige Augenblicke mit einem Herrn, der neben ihm stand, dann ging er und setzte sich. Zwei Stunden später begegnete ich ihm von neuem; er war in Gesellschaft eines Kameraden und sprach von Klamotten.


Metaphorisch
Im Zentrum des Tages, auf den Haufen reisender Sardinen eines Käfers mit diesem weißem Rückenschild geworfen, kanzelte mit einem Male ein Hähnchen, mit großem, gerupftem Halse eine von ihnen, die friedliebende, ab, und seine Rede breitete sich, feucht von Einspruch, in den Lüften aus. Dann, von einer Leere angezogen, stürzte sich das Vögelchen hinein. In einer düsteren Häuserwüste sah ich es am selben Tage wieder, als es sich den Dünkel wegen irgendeines Knopfes aus der Nase ziehen ließ.


Rückwärts
Du solltest noch einen Knopf an deinen Überzieher nähen, sagte sein Freund zu ihm. Ich traf ihn mitten auf der Cour de Rome, nachdem ich ihn, sich gierig auf einen Sitzplatz stürzend, zurückgelassen hatte. Er hatte gerade gegen die Knüffe eines anderen Fahrgastes protestiert, der, sagte er, ihn jedes Mal anstieß, wenn jemand ausstieg. Dieser abgezehrte junge Mann war Träger eines lächerlichen Hutes. Dies geschah heute Mittag auf der Plattform eines vollbesetzten S.


Überraschungen
Wie waren wir auf dieser Autobusplattform zusammengedrückt! Und wie albern und lächerlich dieser Junge aussah! Und was macht er? Setzt er sich's doch auf einmal in den Kopf, mit einem gutmütigen Menschen zanken zu wollen, der - so behauptet er! dieser Geck! - ihn anstieß! Und darauf weiß er nichts besseres zu tun, als rasch einen frei gelassenen Platz einzunehmen! Anstatt ihn einer Dame zu überlassen! Zwei Stunden später, na, raten Sie mal, wem ich vor der Gare Saint-Lazare begegne? Dem selben Süßholzraspler! Im Begriff, sich modische Ratschläge geben zu lassen! Von einem Kameraden! Nicht zu glauben


Traum
Mir schien, als sei alles neblig und perlmuttern um mich her, ich nahm zahllose und undeutliche Wesen wahr, unter denen sich indes die Gestalt eines jungen Mannes abzeichnete, dessen zu langer Hals allein schon den zugleich feigen und widerspenstigen Charakter der Person anzuzeigen schien. Anstelle des Bandes trug er ein geflochtenes Seil um den Hut. Er stritt sich darauf mit einem Individuum herum, das ich allerdings nicht sah; dann stürzte er sich, wie von plötzlicher Angst gepackt, in den Schatten eines Ganges. Ein anderer Teil des Traumes zeigt ihn mir in der grellen Sonne, vor der Gare Saint-Lazare wandelnd. Er ist in Begleitung eines Gefährten, der zu ihm sagt: "Du solltest dir noch einen Knopf an deinen Überzieher nähen lassen." Darüber wachte ich auf.

Vorhersage
Wenn Mittag kommen wird, wirst du dich auf der hinteren Plattform eines Autobusses befinden, auf der viele Fahrgäste zusammengepfercht sein werden, unter denen du einen lächerlichen Jüngling bemerken wirst: knochiger Hals und kein Band am weichen Filz. Er wird sich nicht wohl fühlen, der Kleine. Er wird denken, daß ein Herr ihn absichtlich anrempelt, sooft Leute vorbeikommen, die ein- oder aussteigen. Er wird es ihm sagen, aber der andere, voller Verachtung, wird nicht antworten. Und der lächerliche Jüngling, von Panik ergriffen, wird ihm vor der Nase davonlaufen, einem freien Platz zu. Du wirst ihn etwas später an der Cour de Rome, vor der Gare Saint-Lazare, wiedersehen. Ein Freund wird ihn begleiten, und du wirst diese Worte hören: "Dein Überzieher schlägt nicht gut übereinander, Du mußt noch einen Knopf daran anbringen lassen."


Synchysis
Lächerlichen jungen Mann, als ich mich eines Tages in einem Autobus der Linie S befand, vielleicht wegen des großen Andrangs überfüllt, langgezogener Hals, Schnur am Hut, bemerkte ich einen. Überheblich und weinerlichen Tons, der neben ihm steht, gegen diesen Herrn wettert er los. Denn er stieße ihn Mal jedes, wenn aussteigen Leute. Setzt sich und stürzt sich auf einen Platz freien, dies gesagt. Rome (Cour de), ich begegne ihm später, zwei Stunden, an seinem Überzieher anzubringen einen Knopf ein Freund ihm rät.


Regenbogen
Eines Tages befand ich mich auf der Plattform eines violetten Autobusses. Ein recht lächerlicher junger Mann stand dort: indigofarbener Hals, Kordel am Hut. Plötzlich verwahrte er sich gegen einen blauen Herrn. Vor allem wirft er ihm mit grüner Stimme vor, ihn jedes Mal, wenn Leute aussteigen, anzustoßen. Nachdem er das gesagt hat, stürzt er sich auf einen gelben Platz, um sich dort hinzusetzen. Zwei Stunden später begegne ich ihm vor einem orangenen Bahnhof. Er ist in Begleitung eines Freundes, der ihm rät, sich noch einen Knopf an seinem roten Überzieher anbringen zu lassen


Wortschnitzeljagd
(Mitgift, Bajonett, Feind, Kapelle, Atmosphäre, Bastille, brieflich.)
Ich befand mich eines Tages auf der Plattform eines Autobusses, der ohne Zweifel zur Mitgift der Tochter des Herrn Hochzeit gehörte, der den Vorsitz bei den Geschicken der Pariser Verkehrsbetriebe führte. Ein recht lächerlicher junger Mann stand dort, lächerlich, nicht weil er kein Bajonett trug, sondern weil er aussah, als trüge er eins, ohne indes eins zu tragen. Plötzlich greift der junge Mann seinen Feind an: ein Herr, der hinter ihm steht. Er beschuldigt ihn vor allem, sich nicht ebenso höflich wie in einer Kapelle zu benehmen. Nachdem er so die Atmosphäre gespannt hat, geht der Knirps davon, um sich hinzusetzen. Zwei Stunden später treffe ich ihn zwei oder drei Kilometer von der Bastille entfernt in Begleitung eines Kameraden, der ihm anriet, einen weiteren Knopf an seinem Überzieher anbringen zu lassen, ein Vorschlag, den er ihm sehr gut brieflich hätte machen können.


Zögern
Ich weiß nicht ganz genau, wo sich das abspielte ... in einer Kirche, einer Mülltonne, einem Beinhaus? Einem Autobus vielleicht? Es gab dort ... aber was gab es dort noch? Eier, Teppiche, Radieschen? Skelette? Ja, aber noch mit ihrem Fleisch dran und lebendig. Ich glaube, das wars. Leute in einem Autobus. Aber einer davon (oder zwei) fiel auf, ich weiß nicht mehr recht durch was. Durch seinen Größenwahn? Durch seine Dickleibigkeit? Durch seinen Trübsinn? Besser ... genauer ... durch seine Jugend, geschmückt mit einer langen ... Nase? Kinn? Daumen? nein: Hals, und einem seltsamen Hut, seltsam, seltsam. Er fing Streit an, ja, das ist es, mit einem anderen Fahrgast zweifellos (Mann oder Frau? Kind oder Greis?). Das ging so aus, also, das endete damit, auf irgendeine Art und Weise zu Ende zu gehen, wahrscheinlich durch die Flucht des einen der beiden Gegner. Ich glaube, es war dieselbe Person, der ich wiederbegegnete, aber wo? Vor einer Kirche? Vor einem Beinhaus? Vor einer Mülltonne? Mit einem Kameraden, der ihm wohl irgend etwas erzählte, aber was, aber was, aber was?


Genauigkeiten
In einem 10 m langen, 3 m breiten und 6 m hohen Autobus der Linie S rief um 12.17 Uhr, gerade als er 3 km 600 m von seinem Ausgangspunkt entfernt und mit 48 Personen beladen war, ein 27 Jahre, 3 Monate und 8 Tage altes, 1,72 m großes und 65 kg schweres Individuum männlichen Geschlechtes, das einen 35 cm langen Hut trug, dessen Kalotte von einem 60 cm langen Band umgeben war, einen 48 Jahre, 4 Monate und 3 Tage alten Mann, der 1,68 m maß und 72 kg wog, mit Hilfe von 14 Wörtern an, deren Vortrag 5 Sekunden dauerte und auf unfreiwillige Platzverschiebungen von 15 bis 20 mm anspielten. Dann ließ es sich etwa 1,10 m weiter nieder. 57 Minuten später befand es sich etwa 10 m vor der Gare Saint-Lazare, am Eingang für den Vorortverkehr, und lustwandelte dort auf einer Strecke von 30 m mit einem 28jährigen Kameraden, Größe 1,70 m, Gewicht 71 kg, der ihm in 15 Wörtern den Rat erteilte, einen Knopf von 3 cm Durchmesser um 5 cm Richtung des Zenits zu versetzen.

Die subjektive Seite
Ich war gar nicht so unzufrieden mit meiner Kleidung, an diesem Tag heute. Ich weihte einen neuen, recht kecken Hut ein und einen Überzieher, von dem ich wirklich nur das Beste dachte. Vor der Gare Saint-Lazare X getroffen, der es darauf anlegt, mir den Spaß zu verderben, indem er mir zu beweisen suchte, daß dieser Überzieher zu weit ausgeschnitten sei und daß ich noch einen zusätzlichen Knopf daran anbringen sollte. Meine Kopfbedeckung zu kritisieren hat er allerdings nicht gewagt. Kurz zuvor hatte ich auf elegante Weise einen alten Flegel fertiggemacht, der mich doch jedes Mal, wenn beim Ein- oder Aussteigen jemand vorbeikam, absichtlich grob behandelte. Dies trug sich in einem jener unsauberen Autobi zu, die sich genau zu der Stunde mit Populus füllen, in der ich sie zu benutzen die Güte habe.


Andere Subjektivitäten
Im Autobus - auf der Plattform - stand heute eine dieser Rotznasen neben mir, wie sie zum Glück nicht mehr fabriziert werden, sonst würde ich am Ende noch eine davon umbringen. Diese jedenfalls, ein Bengel von sechsundzwanzig, dreißig Jahren, regte mich ganz besonders auf, weniger wegen ihres großen, gerupften Truthahnhalses als wegen der Beschaffenheit ihres Hutbandes, ein auf eine Art eierfruchtfarbenes Fädchen reduziertes Band. O der Schuft! Hat der mich angewidert! Da um diese Zeit Hochbetrieb im Autobus herrschte, nutzte ich das beim Ein- und Aussteigen entstehende Gedränge, um ihm meine Ellbogen kräftig in die Rippen zu stoßen. Doch bevor ich mich dazu entschloß, ihm ein wenig auf die Schweißfüße zu treten, um ihm Beine zu machen, kniff der Bursche feige. Um ihn zu ärgern, hätte ich ihm noch gesagt, daß an seinem zu weit ausgeschnittenen Überzieher ein Knopf fehle.


Erzählung
Eines Tages gegen Mittag erblickte ich in der Gegend des Parc Monceau auf der hinteren Plattform eines fast besetzten Autobusses der Linie S (heute 84) eine Person mit sehr langem Hals, die einen mit geflochtener Kordel anstelle eines Bandes umrandeten weichen Filzhut trug. Dieses Individuum stellte plötzlich seinen Nachbarn zur Rede, indem es behauptete, daß er ihm jedes Mal, wenn Fahrgäste ein- oder ausstiegen, absichtlich auf die Füße trete. Es gab den Wortwechsel übrigens schnell auf, um sich auf einen freigewordenen Platz zu stürzen. Zwei Stunden später sah ich es vor der Gare Saint-Lazare in eifriger Unterhaltung mit einem Freunde wieder, der ihm anriet, den Ausschnitt seines Überziehers zu verkleinern, indem es den obersten Knopf von irgendeinem zuständigen Schneider höher setzen lassen sollte.


Wortkomposition
Ich autobusplattformte mit-mengenähnlicherweise in einem lutecio-meridionalen Zeitraum und nachbarlichte mit einem langhalslichen, rotznasigen Kordelumdenhutgetüm. Selbiges sagte zu einem Irgendanonym: "Sie anrempelscheinen mich." Dies ausgestoßen, freiplatzte es sich gierig. In einer späteren Raum-Zeitlichkeit sah ich es wieder, wie es mit einem X saintlazarierte, der zu ihm sagte: "Du solltest deinen Überzieher knopfvervollständigen." Und er warumerklärte ihm die Sache.

Negativitäten
Es war weder ein Schiff noch ein Flugzeug, sondern ein Landtransportmittel. Es war weder am Morgen noch am Abend, sondern am Mittag. Es war weder ein Säugling noch ein Greis, sondern ein junger Mann. Es war weder ein Band noch eine Schnur, sondern eine geflochtene Kordel. Es war weder eine Prozession noch eine Schlägerei, sondern ein Gedränge. Es war weder ein Liebenswürdiger noch ein Bösartiger, sondern ein Jähzorniger. Es war weder eine Wahrheit noch eine Lüge, sondern ein Vorwand. Es war weder ein Stehender noch ein Liegender, sondern ein Sitzenwollender. Es war weder am Vortage noch am darauffolgenden Tage, sondern am selben Tage. Es war weder die Gare du Nord noch die "P.-L.-M.", sondern die Gare Saint-Lazare. Es war weder ein Verwandter noch ein Unbekannter, sondern ein Freund. Es war weder eine Beleidigung noch eine Verspottung, sondern ein modischer Ratschlag.


Animismus
Ein Hut, weich, braun, gekerbt, mit heruntergeschlagenen Krempen, die Form von einer Kordelflechte umschlungen, ein Hut also hielt sich mitten unter anderen auf, allein unter den von den Rädern des Automobilfahrzeuges übermittelten Unebenheiten des Bodens erzitternd, das ihn, den Hut, davontrug. An jeder Haltestelle verursachte ihm das Hin und Her der Fahrgäste zuweilen recht ausgeprägte seitliche Bewegungen, was ihn dann schließlich ärgerte, ihn, den Hut. Ausdruck verlieh er seinem Zorn vermittels einer menschlichen Stimme, die durch eine Fleischmasse, welche strukturell um eine von einigen Löchern durchbohrte knochige Halbkugel, die sich unter ihm befand, angeregt ist, mit ihm, dem Hut, zusammenhängt. Dann ging er plötzlich, um sich hinzusetzen, er, der Hut. Ein oder zwei Stunden später sah ich ihn, sich etwa ein Meter sechsundsechzig über dem Erdboden vor der Gare Saint-Lazare hin- und herbewegend, wieder, ihn, den Hut. Ein Freund riet ihm, seinem Überzieher einen zusätzlichen Knopf hinzuzufügen ... einen zusätzlichen Knopf ... seinem Überzieher ... ihm das zu sagen ... ihm ... ihm, dem Hut.


Anagramme
Zur Hauptperverszitehk in einem 5 tristt sich ein Lerk von etwa schwanzundeszig Jenahr, der einen ßorgen negeram Sahl etaht und einen Thu, der anstelle des Sandeb mit reine Dorkel stechmückg war, mit einem erdanen Harfgast, den er beluschdigte, ihn achbistlich anzutosßen. Nach dem Treist rüstetz er sich auf einen reifen Latzp. Eine Dunste später beengge ich ihm auf der Cour ed More vor der Rage Tsian-Zalare. Er war in Betlunggei eines Ekadarmen, der ihm gaste: du tollesst noch einen reitewen Pfonk an deinen Rübehiezer banringen salsen. Er geizte ihm wo (am Saunittsch).

Distinguo
Es war in einem Bus-Car (und nicht in einer Kußbar), da sichte ich eines Tages (doch nicht im Gedichte ich sag es) ein selten drolliges Männchen (und nicht ein molliges Tännchen) mit einem blaßblauen Hut (und nicht mit haßblauem Blut), von einem Geflechte geschnürt (aber nicht im Geschlechte verführt). Und auf dem leichten Leibe (nicht zu verwechseln mit einem weichen Weibe) wiegte mit hohem Hals er (doch nicht zum frohen Walzer). Und in der Menge drinnen (nicht derer, die im Gedränge minnen), da trat ein neuer Fahrgast (nicht der, der gar kein Feuer haßt) dem Flegel auf die Zehen (sie wollten nicht vor Ekel flehen). Mit einem braven Herren stritt er (nicht fragend: strafen Herren bitter?), dann sah er einen Sitzplatz (doch sprach er keinen Blitzsatz) und stürzte roh sich drauf (nicht sagend: Rodrich sauf!). Später sah flugs ich ihn wieder (doch niemals wuchs ich in Flieder) mit einem Freund vor der Gare Saint-Lazare (doch nicht mit einem Saarländer gar), der musterte seine perverse Tracht (was nichts zu tun hat mit der Verse Pracht) und gab ihm einen Rat (nicht zu verwechseln mit einem erotischen Maat).

Homöoteleuton
Der wohlbestallte Autobus stand an der Halte. Ein junger Balte krawallte, denn der Alte prallte an seine gebügelte Falte. Es hallte und schallte, bis daß es knallte. Der Alte wallte, aber der Balte sah eine Spalte, in die er sich krallte. Eine Stalte spalte erblallte ich ihn vor der Galte Saint-Lazalte. Er strallte dort wegen eines Knallte, eines Überzalteknallte.


Amtlicher Brief
Ich habe die Ehre, Ihnen folgende Begebenheit mitzuteilen, deren ebenso unparteiischer wie entsetzter Zeuge ich sein durfte. Um die Mittagszeit des heutigen Tages stand ich auf der Plattform eines Autobusses, der die Rue de Courcelles in Richtung Place Champerret hinauffuhr. Besagter Autobus war besetzt, ich wage sogar zu sagen, er war überbesetzt; der Schaffner hatte ohne triftigen Grund und befeuert von übertriebener Herzensgüte, die ihn sich über die Dienstvorschrift hinwegsetzen ließ und folglich an Nachsicht grenzte, den Wagen mit mehreren Antragstellern überfüllt. Das Kommen und Gehen der ein- und aussteigenden Fahrgäste an den einzelnen Haltestellen führte zu einem gewissen Gedränge, das einen der Fahrgäste dazu veranlaßte, nicht ohne Schüchternheit allerdings, Einspruch zu erheben. Ich muß sagen, daß er sich hinsetzte, sobald die Sache möglich war. Ich werde meinem kurzen Bericht noch diesen Nachtrag hinzufügen : Ich hatte Gelegenheit, diesen Fahrgast einige Zeit später in Begleitung einer Person zu erblicken, die ich nicht zu identifizieren vermochte. Die sehr lebhafte Unterhaltung, die sie führten, schien sich auf Fragen ästhetischer Natur zu beziehen. In Anbetracht dieser Lage bitte ich Sie, sehr geehrter Herr, mir mitteilen zu wollen, welche Konsequenzen ich aus diesen Tatsachen zu ziehen habe und welche Haltung ich nach Ihrer Ansicht in der Führung meines künftigen Lebens einnehmen soll. In Erwartung Ihrer geschätzten Antwort versichere ich Sie meiner zumindest diensteifrigen Hochachtung.

Klappentext
In seinem neuen, mit dem ihm eigenen Brio behandelten Roman hat sich der berühmte Romancier X, dem wir schon so viele Meisterwerke verdanken, befleißigt, nur gut gezeichnete und in einer für alle, Große und Kleine, verständlichen Atmosphäre handelnde Personen zu gestalten. Die Intrige dreht sich also um die Begegnung des Helden dieser Geschichte in einem Autobus mit einer ziemlich rätselhaften Person, die mit dem Erstbesten Streit anfängt. In der Schlußphase sieht man dieses mysteriöse Individuum, wie es sich mit größter Aufmerksamkeit die Ratschläge eines Freundes, Magisters des Dandytums, anhört. Das Ganze vermittelt einen charmanten Eindruck, den der Romancier X mit seltenem Glück kraftvoll geschildert hat.


Lautmalereien
Es war um die Mittagszeit, bimbambum, bimbambum, auf der Plattform, pla pla pla, eines Autobusses, töff töff töff, der Linie S (der sicher seine Serpentinen sucht). Ein lächerlicher Ephebe, oi oi, der eine dieser Kopfbedeckungen trug, hui, kehrte sich plötzlich, rumeldibum, zornig seinem Nachbarn zu, brr brr, und sagte zu ihm, hm, hm: "Sie stoßen mich wohl absichtlich, Herr." Und zuck. Drauf stürzt er sich, wupp, auf einen freien Platz und setzt sich hin, bum. Am selben Tag, ein wenig später, bimbambum, bimbambum, sah ich ihn in Begleitung eines anderen Epheben wieder, oi oi, der ihm etwas über seinen Mantelknopf erzählte (brr brr brr, es war also gar nicht so warm). Und zuck.


Logische Analyse
Autobus.
Plattform.
Autobusplattform. Ort der Handlung.
Mittag.
Gegen.
Gegen Mittag. Zeit der Handlung.
Fahrgäste.
Streit.
Ein Streit unter Fahrgästen. Handlung.
Junger Mann.
Hut. Langer, magerer Hals.
Ein junger Mann mit einem Hut und einer geflochtenen Kordel drum. Hauptperson.
Ein Jemand.
Ein Jemand. Nebenperson.
Ich.
Ich.
Ich. Dritte Person, Erzähler.
Worte.
Worte.
Worte. Was gesagt wurde.
Freier Platz.
Besetzter Platz.
Ein freier, dann besetzter Platz. Das ist das Ergebnis.
Die Gare Saint-Lazare.
Eine Stunde später.
Ein Freund.
Ein Knopf.
Anderer gehörter Satz. Das ist Schlußfolgerung.
Logische Schlußfolgerung.

Beharrlichkeit
Eines Tages gegen Mittag stieg ich in einen fast vollbesetzten Autobus der Linie S. In einem fast vollbesetzten Autobus der Linie 5 stand ein recht lächerlicher junger Mann. Ich stieg in den selben Autobus wie er, und dieser junge Mann, der gegen Mittag vor mir in den selben, fast vollbesetzten Autobus der Linie S eingestiegen war, trug einen Hut auf dem Kopf, den ich recht lächerlich fand, ich, der ich mich eines Tages gegen Mittag in dem selben Autobus der Linie S befand wie er. Dieser Hut war mit einer Art geflochtener Kordel umwickelt, die aussah wie eine Schlingpflanze, und der junge Mann, der ihn trug, diesen Hut - und diese Kordel -, befand sich in dem selben Autobus wie ich, einem, weil es Mittag war, fast vollbesetzten Autobus; und unter diesem Hut, dessen Kordel einer Schlingpflanze ähnlich sah, war ein Gesicht und darunter ein langer Hals, ein langer, langer Hals. O, wie war der lang, der Hals dieses jungen Mannes, der einen mit einer Schlingpflanze umwickelten Hut trug, in einem Autobus der Linie S eines Tages gegen Mittag. Das Gedränge war groß in dem Autobus, der uns eines Tages gegen Mittag zur Endstation der Linie S brachte, mich und diesen jungen Mann, der einen langen Hals unter seinem lächerlichen Hut hatte. Es kam zu Knüffen, die plötzlich einen Einspruch auslösten, einen Einspruch, der von jenem jungen Mann ausging, der einen so langen Hals hatte, auf der Plattform eines Autobusses der Linie S, eines Tages gegen Mittag. Es kam zu einer Anklage, die mit einer von verletzter Würde feuchten Stimme vorgetragen wurde, weil auf der Plattform eines Autobusses der Linie S ein junger Mann einen mit einer Schlingpflanze umwickelten Hut und einen langen Hals hatte; es gab auch plötzlich einen freien Platz in diesem, weil es Mittag war, fast vollbesetzten Autobus der Linie S, einen Platz, den der junge Mann mit langem Hals und lächerlichem Hut alsbald besetzte, einen Platz, den er begehrte, weil er sich nicht mehr anstoßen lassen wollte auf dieser Autobusplattform, eines Tages gegen Mittag. Zwei Stunden später sah ich ihn vor der Gare Saint-Lazare wieder, diesen jungen Mann, den ich am selben Tag gegen Mittag auf der Plattform eines Autobusses der Linie S bemerkt hatte. Er war von einem Burschen seines Kalibers begleitet, der ihm bezüglich eines gewissen Knopfes seines Überziehers einen Rat erteilte. Der andere hörte ihm aufmerksam zu. Der andere, das war jener junge Mann, der eine Schlingpflanze um seinen Hut hatte, und den ich eines Tages gegen Mittag auf der Plattform eines fast vollbesetzten Autobusses der Linie S sah.

Gegenwart
Zur Mittagsstunde breitet sich die Hitze um die Füße der Autobusfahrgäste aus. Sobald ein auf langem Halse sitzender und mit groteskem Hut geschmückter stupider Kopf in Zorn gerät, geht sogleich der Krach los. Um übrigens schnell zu verduften, in eine zu schwüle Atmosphäre, um noch lebhafte, bestimmte Beleidigungen vom Mund zum Ohr zu tragen. Dann setzt man sich ins Innere, ins Kühle. Später können sich, vor Bahnhöfen mit Ein- und Ausgängen, modische Fragen wegen irgendeines Knopfes erheben, an dem von Schweiß fette Finger selbstgefällig herumfummeln.

Vergangenheit
Es war Mittag. Die Fahrgäste stiegen in den Autobus. Wir standen gedrängt. Ein junger Herr trug auf seinem Kopfe einen mit einer Kordel und nicht mit einem Bande umschlungenen Hut. Er hatte einen langen Hals. Er beklagte sich bei seinem Nachbarn wegen der Stöße, die dieser ihm verabreichte. Sobald er einen freien Platz erblickte, stürzte er sich darauf und setzte sich. Ich erblickte ihn später vor der Gare Saint-Lazare. Er trug einen Überzieher, und ein Kamerad, der sich dort befand, machte diese Bemerkung: man müßte noch einen Knopf hinzufügen.

Alexandriner
In einem Obus S erblickte eines Tages
ich einen Jämmerling, ich weiß nicht welchen Schlages,
der quengelte, obgleich um seinen Turbanrand
er eine Kordel trug anstatt ein schmuckes Band.
Und dieser junge Mann mit übermäßgem Hals,
aus dem es faulig stank, geschmacklos bestenfalls,
der quengelte, weil ihn ein Herr, der mündig deuchte,
anstieß - behauptet er - sooft ein Fahrgast keuchte
und sich heraufzog und im Rad der Zeit nach Hause
zum Mittagessen stob in seine keusche Klause.
und albern setzte es sich hin, Skandal gabs keinen.
Doch kaum zurückgekehrt zur Rive gauche, schon
erblickte ich von neu'm die häßliche Person,
zusammen mit nem Kerl, nem jämmerlichen Affen,
der sagte: Dieser Knopf hat da doch nischt zu schaffen.

Polyptoton
Ich stieg in einen Autobus voller Steuerzahler, die ihre Groschen einem Steuerzahler gaben, der auf seinem Steuerzahlerbauch einen kleinen Kasten hängen hatte, der dazu beisteuerte, den anderen Steuerzahlern zu erlauben, ihre Steuerzahlerreise fortzusetzen. Ich bemerkte in diesem Autobus einen Steuerzahler mit einem langen Steuerzahlerhals, auf dessen Steuerzahlerkopf ein weicher Steuerzahlerhut saß, der mit einer Kordel umwickelt war, wie sie noch nie ein Steuerzahler getragen hat. Plötzlich interpelliert besagter Steuerzahler einen Nachbarsteuerzahler und wirft ihm in bitteren Worten vor, ihm jedes Mal, wenn andere Steuerzahler in den Autobus für Steuerzahler ein- oder ausstiegen, absichtlich auf seine Steuerzahlerfüße zu treten. Dann setzte sich der erboste Steuerzahler auf einen Platz für Steuerzahler, den ein anderer Steuerzahler gerade freigemacht hatte. Einige Steuerzahlerstunden später erblickte ich ihn auf der Cour de Rome für Steuerzahler in Begleitung eines Steuerzahlers, der ihm etliche Ratschläge über Steuerzahlereleganz erteilte.

Aphäresis
nen tobus ler gäste. merkte nen gen schen sen raffe lich nen ner tenen del. riet serei gen nen deren gast, werfend, des se ten te der stiegen. Te platz. rückkommend ve che merkte nem raden te, sche schläge dem sten nes ziehers te.

Apokopen
Ich stieg in ein Auto vol Fahrgä. Ich bemerk ei jun Bur des Hals dem der Giraf ähn war und der ei Hut mit ei gefloch Kor trug. Er ge in Rase ge ei ande Fahr, ihm vorwer ihn je Mal auf die Füs zu tre wenn Leu ein- o ausstie. Dann setz er sich, denn ein Sitz war frei. Zurück von der Ri Gau bemerk ich, daß er mit ei Kame auf und ab spazier der ihm modi Ratschlä gab, in er ihm den ober Knopf sei Uberzie zeig.

Synkopen
Ich stg in'n Aubus vollr Fhrgäste. Ich bmerkte einen Jngmann mt graffenlnchmhals und geflkrdlhut. Er kam in zorgandern Fhrgast und bschldigte ihn, ihm aufde Füsztretn. Dann bsetzte er einen Pltz dr fri gwordn wr. Als ich af dem Rckwg die glche Strcke zrcklgte, erblckte ich ihn an dr Courome als er dn mdratschlg übr einen Knpf entgnahm.

Icke, icke
Ick vasteh det schon, icke: een Kerl, der een uff de Latschen tritt, det kann een ja ooch in Raasche bringn. Aber sich wien Furzer hinsetzen, nachdem a losjemeutert hatte, det, nee, det vasteh ick nich, icke. Icke, ick ha det vorn paar Tarn uff da hintern Plattform von eem Autobus S jesehn. Icke, ick fand den Hals von den jungen Knülch n bißken lang un det Dinge, det aussah wie ne Kordel un wo er um sein Hut rum hatte, nee, det fand ick ja ooch verdammt ulkig. Icke, ick würd mir doch nie son Ding uffn Dez setzen. Aber det ist jenau, wie ick ihn jesacht ha: wie er die Fresse uffjerissen hatte, weil ihn een andrer Fahrjast uff de Fieße treten tät, knallt er sich hin uffn Sitzplatz, un keen Wort mehr. Icke, ick hä deen Schleimscheißer eens in de Schnauze jeschlarn, der mir immer uff de Fieße jetreten wäre. Jibt ja doch seltsame Dinge im Leben, sahr ick ihn'n, nur de Berje bejegnen sich nie. Zwee Stunden später treff ick den Burschen doch von neuem. Icke, ja, ick erblicke ihn vor der Gare Sängt Lazare. Ja, ick seh ihn mit nem Kumpel, eenem von seiner Sorte, der zu ihm sacht, un icke, ick ha's jehört: "Du solltest diesen Knopp hier wat höher setzen." Ick ha's jenau jesehn, icke, er zeigte uffn obersten Knopp.

Ausrufe
Sieh an! Mittag! Zeit, den Autobus zu nehmen! Was ne Menschenmenge! was ne Menschenmenge! ist das ein Gedränge! doll! dieser Kerl da! was für ne Visage! Und was fürn Hals! fünfundsiebzig Zentimeter! mindestens! und die Kordel! die Kordel! sowas hab ich noch nie gesehn! die Kordel! das ist das Dollste! das! die Kordel! rund um seinen Hut! ne Kordel! doll! unheimlich doll! jetzt fängt er auch noch zu quengeln an! der Kerl mit der Kordel! Mit einem Nachbarn hat ers! was erzählt er ihm da! der Andre! hätte ihm auf die Füße getreten! die werden sich ein paar runterhauen! ganz bestimmt! nein! doch! na mach doch schon! mach doch schon! beiß ihm ins Auge! stoß! Hau hinein! Leck mich! nein! jetzt macht ern Rückzieher! Der Kerl! mit dem langen Hals! und der Kordel! jetzt wetzt er auf einen leeren Platz! ja! der Bursche! Na! tatsächlich! nein! ich täusche mich nicht! das ist er doch! da drüben! auf der Cour de Rome! vor der Gare Saint-Lazare! der da rauf und runter bummelt! mit eine andern Kerl! und was erzählt ihm der andere! er soll sich noch einen Knopf annähen! ja! einen Knopf an seinen Überzieher! an seinen Überzieher!

Dann
Dann ist der Autobus gekommen. Dann bin ich hineingestiegen. Dann habe ich einen Bürger gesehen, der mir ins Auge gefallen ist. Dann habe ich seinen langen Hals gesehen und die Kordel, die er um seinen Hut herum hatte. Dann fing er an, gegen seinen Nachbarn zu stänkern, weil der ihm auf die Füße trat. Dann ist er weggegangen, um sich hinzusetzen. Dann habe ich ihn später an der Cour de Rome wiedergesehen. Dann war er mit einem Kumpel zusammen. Dann sagte der Kumpel zu ihm: "Du solltest einen anderen Knopf an deinen Überzieher nähen lassen." Also dann.

Schwülstig
Zur Stunde, in der sich die Rosenfinger der Morgenröte zu spreizen beginnen, stieg ich, ein schneller Pfeil, in einen Autobus mit dem mächtigen Wuchs und den Kuhaugen der Linie S auf gewundener Strecke. Mit der Genauigkeit und Schärfe des Indianers auf dem Kriegspfade bemerkte ich die Gegenwart eines jungen Mannes, dessen Hals länger als der der leichtfüßigen Giraffe und dessen weicher, gekerbter Filzhut mit einer Kordel geschmückt war gleich dem Helden einer Stilübung. Die unheilvolle Göttin der Zwietracht mit rußigen Brüsten kam aus seinem von einem Nichts an Zahnpasta verpesteten Munde, die Zwietracht, sage ich, kam, ihren bösartigen Virus zwischen diesen jungen Mann mit Giraffenhals und Kordel um den Hut und einen Fahrgast mit unentschlossener und fader Miene zu hauchen. Jener wandte sich mit folgenden Worten an diesen: "Sagen Sie mal, Sie böser Mann, man möchte meinen, daß Sie mir absichtlich auf die Füße treten." Nachdem er diese Worte gesagt hatte, ging der junge Mann mit Giraffenhals und Kordel um den Hut und setzte sich rasch. Später, in der Cour de Rome mit ihren majestätischen Ausmaßen, bemerkte ich den jungen Mann mit Giraffenhals und Kordel um den Hut von neuem in Begleitung eines Gefährten, Schiedsrichter in Fragen der Eleganz, der diese Kritik, die ich mit meinem gewandten Ohre vernehmen konnte, gelassen aussprach, eine Kritik, an das äußere Kleidungsstück des jungen Mannes mit Giraffenhals und Kordel um den Hut gerichtet: "Du solltest durch Hinzufügen oder Erhöhen eines Knopfes an der kreisförmigen Peripherie den Mantelausschnitt verkleinern."

Vulgär
'S war was über Mittag, als ich in'n Ess steigen konnte. Ch steig also ein, ch zahl meinen Platz wie sichs gehört, und schon bemerk ich da so'n bekloppten Stenz mit nem Hals wie' n Teleskop und ner Art Schnur umn Deckel. Ch glotzn an, weil ich n doof finde, als er so Knall und Fall anfängt, seinen Nachbarn anzuquatschen. Sagn Se mal, fauchtern an, können Se nich aufpassen, setzter hinzu, man könnte meinen, greinter, daß Se's absichtlich tun, blubberter, mir die ganze Zeit auf die Quanten ze tretn, sagter. Drauf gehter stolz wie' n Spanier weg und knallt sich hin. Wie'n Sack. Später komm ich wieder an der Cour de Rome vorbei, und bemerkn, wie' r mit nem andern Stenz von seiner Sorte rumdebattiert. Sag mal, hat der Andre gemacht, du solltest, hater gesagt, nen andern Knopf anmachen, hater hinzugefügt, an deinen Überzieherdingsbums, hater gemeint.

Verhör
Um welche Zeit fuhr der Autobus der Linie S, Richtung Porte Champerret, Abfahrtszeit 12 Uhr dreiundzwanzig, an jenem Tage vorbei? Um 12 Uhr achtunddreißig. Waren viele Menschen in dem oben bezeichneten Autobus der Linie S? Ne ganze Menge. Was fiel Ihnen dabei Besonderes auf? Ein Sonderling, der einen sehr langen Hals hatte und eine Kordel um seinen Hut. War sein Verhalten ebenso sonderbar wie seine Kleidung und seine Anatomie ? Anfangs nicht, es war normal, doch bald schon erwies es sich als das eines leicht hypertendierten paranoischen Zyklothymikers in einem Zustand hypergastrischer Irritabilität. Wie hat sich das gezeigt? Der in Frage stehende Sonderling interpellierte weinerlichen Tons seinen Nachbarn und fragte ihm, ob er ihn nicht absichtlich auf die Füße trete, sooft Fahrgäste ein- oder ausstiegen. War dieser Vorwurf begründet? Ich weiß es nicht. Wie endete dieser Zwischenfall? Mit der überstürzten Flucht des jungen Mannes, der einen freien Platz besetzte. Hatte dieser Zwischenfall ein Nachspiel? Nicht ganz zwei Stunden später. Worin bestand dieses Nachspiel? In dem Wiederauftauchen des gleichen Individuums auf meinem Wege. Wo und wie sahen Sie es wieder? Als ich im Autobus an der Cour de Rome vorbeifuhr. Was tat es dort? Es nahm einen modischen Ratschlag entgegen.

Komödie
ERSTER AKT
1. Auftritt
Eines Tages gegen Mittag auf der hinteren Plattform eines Autobusses S.
Der Schaffner: Noch jemand ohne Fahrschein bitte?
Fahrgäste zahlen.
2. Auftritt
Der Autobus hält.
Der Schaffner: Aussteigen lassen! Bevorzugte? Ein Bevorzugter! Besetzt. Klingling, klingling, klingling!
ZWEITER AKT
1. Auftritt
Gleiches Bild.
Erster Fahrgast jung, langer Hals, eine Kordel um den Hut: Man möchte meinen, mein Herr, daß Sie mir jedes Mal, wenn Leute vorbeigehen, absichtlich auf die Füße treten!
Zweiter Fahrgast zuckt die Achseln.
2. Auftritt
Ein dritter Fahrgast steigt aus.
Erster Fahrgast zum Publikum hin: Verflixt! Ein freier Platz! den schnapp ich mir. Er stürzt sich drauf und besetzt ihn.
DRITTER AKT
1. Auftritt
Cour de Rome.
Ein junger Geck zum ersten Fahrgast, jetzt Fußgänger: Der Ausschnitt deines Mantels ist zu weit. Du solltest ihn etwas schließen, indem du den obersten Knopf höher setzen läßt. 2. Auftritt
An Bord eines vor der Cour de Rome vorüberfahrenden Autobusses S.
Vierter Fahrgast: Sieh mal an, der Kerl, der vorhin mit mir im Autobus stand und sich mit einem alten Knaben zankte. Seltsame Begegnung. Ich werde daraus eine Komödie in drei Akten und in Prosa schreiben.

Beiseite Gesprochenes
Der Autobus kam an, vollgepfropft mit Fahrgästen. HOFFENTLICH VERPASSE ICH IHN NICHT, MENSCH, DA IST JA NOCH EIN SITZPLATZ FÜR MICH. Einer von Ihnen ER HAT NE ULKIGE BIRNE MIT SEINEM MASSLOSEN HALS trug einen weichen Filzhut mit einer Art Kordel anstelle des Bandes WIE ANGEBERISCH DAS AUSSIEHT und begann plötzlich WAS HAT ER DENN AUF EINMAL einen Nachbarn scharf zu tadeln DER ANDERE GIBT NICHT ACHT AUF DAS, WAS ER IHM ERZÄHLT, dem er vorwarf, ihm absichtlich ES SIEHT GANZ SO AUS, ALS SUCHE ER STREIT, ABER ER WIRD SICH SCHON ABREGEN auf die Füße zu treten. Da aber gerade ein Platz im Innern frei wurde WAS HAB ICH DENN GESAGT, drehte er sich um und trabte darauf zu, um ihn einzunehmen. Etwa zwei Stunden später WIE SELTSAM, DIESE ZUFÄLLE befand er sich auf der Cour de Rome in Begleitung eines Freundes EIN BURSCHE VON SEINER SORTE, der mit dem Zeigefinger auf einen Knopf seines Überziehers zeigte WAS MAG ER IHM WOHL ERZÄHLEN?

Parechesis
Auf dem bunten Bug eines Busses, der bucklige Bürokraten zu ihren Bunkern bugsierte, burrte ein wenig bukolischer Bursche mit burleskem Schlund und Bund um die Butterblume, und buirschikos bullerte er einen Bourgeois an, der ihm die Buxe verbumfiedelte: "Bursche, meine Buletten!" Er buchtete zwischen die Bullen und bumste auf seine vier Buchstaben. Stunden später auf einem Bummel buhlte sein Busenfreund mit seinem Burnus und befummelte seinen Busen: "Bubi, dein Bukett ist verbummelt."

Gespenstisch
Wir, Jagdhüter von Plaine-Monceau, haben die Ehre, Bericht zu erstatten über die unerklärliche und tückische Gegenwart eines weichen, mit einer Art geflochtener Kordel umwickelten Hutes unüblicher Form, an diesem Tag heute, sechzehnter Mai siebzehnhundertdreiundachtzig, in der Nachbarschaft des Osttores des Parks Seiner Erlauchten Hoheit, Monseigneur Philipps des Heiligen, Herzog von Orleans. Folgerichtig stellten wir unter besagtem Hute die plötzliche Erscheinung eines jungen Mannes fest, der mit einem Hals von außergewöhnlicher Länge bedacht und so gekleidet war, wie man sich zweifellos in China kleidet. Der furchtbare Anblick dieses Quidam ließ uns das Blut in den Adern erstarren und vereitelte unsere Flucht. Einige Augenblicke verharrte dieser Quidam regungslos, dann bewegte er sich heftig und schimpfend, so, als stieße er die Nachbarschaft anderer unsichtbarer, für ihn jedoch fühlbarer Quidam zurück. Plötzlich richtete sich seine Aufmerksamkeit auf seinen Mantel, und wir hörten ihn wie folgt murmeln: "Es fehlt ein Knopf, es fehlt ein Knopf." Darauf setzte er sich in Richtung der Pépinière in Marsch. Gegen unseren Willen von der Fremdheit dieses Phänomens angezogen, folgten wir ihm über die unserer Gerichtsbarkeit unterstehenden Grenzen hinaus und erreichten wir drei, der Quidam und der Hut, ein zwar ödes, doch mit Salat bepflanztes Gärtchen. Ein blaues Schild unbekannter, bestimmt aber teuflischer Herkunft trug die Aufschrift "Cour de Rome". Der Quidam bewegte sich noch einige Augenblicke, wobei er murmelte: "Er hat mir auf die Füße treten wollen." Dann verschwand er, zuerst er und einige Zeit danach sein Hut. Nachdem ich das Protokoll dieses Vorfalls aufgenommen hatte, ging ich in die Petite-Pologne einen Schoppen trinken.

Philosophisch
Nur die großen Städte vermögen der phänomenologischen Spiritualität die Wesenheiten der temporellen und unprobabilistischen Koinzidenzen vor Augen zu führen. Der Philosoph, der ab und zu in die bedeutungslose und utilitäre Inexistentialität eines Autobusses der Linie S steigt, kann hier mit der Klarheit seines tannenzapfenförmigen Auges die flüchtigen und farblosen Erscheinungen eines vom langen Hals der Eitelkeit und dem Hutgeflecht der Ignoranz heimgesuchten profanen Bewußtseins erblicken. Diese Materie ohne wirkliche Entelechie wirft sich manchmal im kategorischen Imperativ ihres anklagenden "Elan vital" gegen die neoberkeleyische Irrealität eines von Bewußtsein unbeschwerten korporellen Mechanismus. Eine solche moralische Haltung führt nun den Unbewußtesten der beiden zu einer leeren Räumlichkeit hin, wo er sich in seine primären und gebogenen Bestandteile auflöst. Fortgesetzt wird die philosophische Untersuchung für gewöhnlich durch die zwar zufällige, aber zugleich auch erhebende Begegnung des gleichen Wesens, begleitet von seiner unwesentlichen und naht umhüllten Replik, die ihm den noumenalen Rat erteilt, den soziologisch zu tief gelagerten Überzieherknopf-Begriff auf die Ebene der Urteilskraft zu transponieren.

Apostrophe
O Füllhalter du mit Platinfeder, daß dein Lauf rasch und ohne Anstoß die alphabetischen Zeichen, die den Menschen mit funkelnden Brillen die narzißtische Erzählung einer doppelten Begegnung autobusilistischen Anlasses übermitteln, auf das Papier mit geglättetem Rücken schreibe. Stolzer Renner meiner Träume, treues Kamel meiner literarischen Taten, schlanker Springbronn gezählter, gewogener und erwählter Worte, schildere die lexikographischen und syntaktischen Kurven, die die geringfügige und lächerliche Erzählung der Taten und Gesten dieses jungen Mannes graphisch formen sollen, der eines Tages, ohne zu ahnen, daß er der unsterbliche Held meiner mühseligen Schriftstellerarbeit werden würde, den Autobus S bestieg. Laffe mit langem Halse, von einem mit geflochtener Kordel umschlungenen Hut überdacht, hitzköpfiger, widerspenstiger, mutloser Kläffer, der du, den Wirrwarr fliehend, deinen Hintern, diesen Ernter zahlreicher Arschtritte, auf eine gehärtete Holzbank niedersetztest, ahntest du dieses rhetorische Schicksal, als du vor der Gare Saint-Lazare mit exaltiertem Ohre den Schneiderratschlägen einer Person zuhörtest, die ihr der oberste Knopf deines Überziehers eingab?

Ungeschickt
Ich habe keine Übung im Schreiben. Ich weiß auch nicht. Ich würde zu gern mal eine Tragödie oder ein Sonett oder eine Ode schreiben, aber da gibts die Regeln. Das stört mich. Das ist nichts für Amateure. Das hier ist schon verdammt schlecht geschrieben. Na ja. Auf jeden Fall habe ich heute was gesehen, das ich gern schriftlich niederlegen möchte. Schriftlich niederlegen scheint mir ja nicht gerade gewaltig. Das ist bestimmt wieder einer dieser feststehenden Ausdrücke der die Lektoren abstößt die für die Verleger lesen die die Originalität suchen die ihnen notwendig erscheint in den Manuskripten die die Verleger veröffentlichen wenn sie von den Lektoren gelesen worden sind die die feststehenden Ausdrücke wie "schriftlich niederlegen" verwerfen was jedoch genau das ist was ich mit etwas machen möchte das ich heute gesehen habe obwohl ich nur ein Amateur bin den die Regeln der Tragödie des Sonetts oder der Ode stören denn ich habe keine Übung im Schreiben. Scheiße, ich weiß zwar nicht, wie ich es angestellt habe, aber jetzt bin ich wieder ganz am Anfang. Ich werde es niemals schaffen. Um so schlimmer. Packen wir den Stier bei den Hörnern. Schon wieder eine Plattheit. Und dabei hatte dieser Bursche doch gar nichts von einem Stier an sich. Sieh an, das hier ist gar nicht so schlecht. Wenn ich schreiben würde: packen wir den Süßholzraspler an der Flechte seines weichen, von einem langen Hals gestielten Filzhutes; vielleicht wäre das sogar originell. Vielleicht würde mich das bei den Herren von der Académie Française, des "Flore" und der "rue Sebastien-Bottin" bekanntmachen. Weshalb sollte ich denn auch keine Fortschritte machen. Nur schreibend wir man Schreibender. Das hier ist doch stark. Trotzdem ist Maß notwendig. Dem Kerl auf der Plattform aber fehlte es daran, als er mit einem Mal seinen Nachbarn unter dem Vorwand anschnauzte, dieser letztere würde ihm jedes Mal auf die Füße treten, wenn er Fahrgäste ein- oder aussteigen ließ. Um so mehr, als er, nachdem er so mir nichts, dir nichts losgedonnert hatte, sich hinsetzte, sobald er einen freien Platz im Innern sah, als fürchte er Schläge. Sieh an, die Hälfte meiner Geschichte habe ich schon erzählt. Ich frage mich nur, wie ich das gemacht habe. Schreiben ist trotz allem eine angenehme Sache. Aber das Schwierigste steht mir noch bevor. Das Kniffligste. Der Übergang. Um so mehr, als es gar keinen Übergang gibt. Ich ziehe es vor, hier stehn zu bleiben.

Ungezwungen
1.) Ich steige in den Bus.
"Ist das die Richtung Porte Champerret?"
"Sie können wohl nicht lesen?"
"Entschuldigung."
Er kurbelt meinen Fahrschein auf seinem Bauch.
"Bitte schön."
< ?Danke.?
Ich blicke um mich.
"Sagen Sie mal, Sie!"
Er hat eine Art Kordel um seinen Hut.
"Könnten Sie nicht aufpassen?"
Er hat einen sehr langen Hals.
"Was fällt Ihnen denn ein!"
Jetzt stürzt er sich auf einen freien Platz.
"Na, ja", sage ich mir im stillen.
2.) Ich steige in den Bus.
"Ist das Richtung Place de la Contrescarpe?"
"Sie können wohl nicht lesen?"
"Entschuldigung."
Seine Drehorgel rasselt, und er gibt mir meinen Fahrschein mit lässiger Miene zurück.
"Hier."
"Danke."
Wir fahren an der Gare Saint-Lazare vorbei.
"Sieh mal an, der Kerl von vorhin."
Ich neige mein Ohr.
"Du solltest dir einen anderen Knopf an deinen Überzieher nähen lassen."
Er zeigt ihm wohin.
"Er ist zu weit ausgeschnitten, dein Überzieher."
Das stimmt.
"Na, ja", sage ich mir im stillen.

Parteiisch
Nach einer unangemessenen Wartezeit kam der Autobus endlich um die Ecke und hielt bremsend am Bürgersteig. Einige Personen stiegen aus, einige stiegen ein; zu diesen gehörte ich. Wir waren auf der Plattform zusammengepreßt, der Schaffner drückte behende auf seinen Klingelknopf, und das Fahrzeug fuhr weiter. Während ich die Anzahl der Fahrscheine, die der Mann mit dem Blechkasten auf seinem Bauche entwerten sollte, aus meinem Block riß, musterte ich meine Nachbarn. Nur Nachbarn. Keine Frauen. Ein uninteressierter Blick also. Doch bald entdeckte ich die Creme dieses abgesonderten Drecks: ein Bursche von etwa zwanzig Jahren, der einen kleinen Kopf auf einem langen Hals trug und einen großen Hut auf seinem kleinen Kopf und eine kleine widerliche Flechte um seinen großen Hut. Was für ein armer Wicht, sagte ich mir. Aber er war nicht nur ein armer Wicht, er war auch ein Bösewicht. Er brachte seinen Unwillen zum Ausdruck, indem er einen unbedeutenden Bürger beschuldigte, ihm bei jedem Schub Fahrgäste die Füße plattzutreten. Der andere sah ihn mit strengem Blick an, suchte in seinem paratliegenden Repertoire, das er wohl durch die verschiedensten Umstände des Lebens mit sich schleppte, nach einer unbeherrschten Entgegnung, fand sich aber an diesem Tage in seiner Kartei nicht zurecht. Was den jungen Mann betrifft, der vermutlich ein paar Ohrfeigen befürchtete, so nutzte er die plötzliche Freiheit eines Sitzplatzes aus, um sich draufzustürzen und hinzusetzen. Ich stieg vor ihm aus und konnte sein Verhalten nicht mehr weiter beobachten. Ich hatte ihn schon der Vergessenheit preisgegeben, als ich ihn zwei Stunden später, ich im Autobus, er auf dem Bürgersteig, an der Cour de Rome in dem gleichen beklagenswerten Zustand wiedersah. In Begleitung eines Kameraden, der anscheinend sein Lehrmeister in modischen Angelegenheiten war und ihm mit dandyhafter Pedanterie den Rat erteilte, den Ausschnitt seines Überziehers durch Anbringung eines zusätzlichen Knopfes verkleinern zu lassen, schritt er dort auf und ab. Was für ein armer Wicht, sagte ich mir. Dann setzten wir, mein Autobus und ich, unseren Weg fort.

Sonett
Mit langem Hals ein jämmerlicher Schemen, von Hut geflochten und von Schnauze kahl, bequemte sich zur täglich neuen Qual, den meistens voll besetzten Bus zu nehmen. Schon war ein zehn, ein S vielleicht, zur Stelle. Die Plattform, Spielzeug des Vehikels, trug die Menschenmeng in ihrem winzgen Bug und rauchend reiche Homosexuelle. Und das Giräffchen aus der ersten Strophe vergriff sich fast an einem braven Mann, als wollte dieser seine Katastrophe. Sich aus der Tinte helfend schielt verlegen nach einem Sitzplatz es. Und später dann prüft seinen Mantel einer eines Knopfes wegen.

Geruchlich
In diesem mittägigen S gab es außer dem gewöhnlichen Geruch: Geruch nach Äbten, nach Gestorbenen, nach Eiern, nach Eichelhähern, nach Äxten, nach Verblichenen, nach Kot, nach Flügeln, nach Haßliebe mit Arschfürzen, nach abscheulichen Gasen, nach nackten Maden, nach doppelten WC's, nach alten Jungfern, es gab den gewissen Duft eines langen, jugendlichen Halses, die gewisse unmerkliche Ausdünstung einer geflochtenen Kordel, die gewisse Herbe schlechter Laune, den gewissen flauen und verstopften Gestank, der so stark war, daß ich ihn, als ich zwei Stunden später vor der Gare Saint-Lazare vorbeikam, sofort wiedererkannte und ihn am kosmetischen, fashionablen und tailoresken Parfum, das von einem falsch plazierten Knopf ausging, identifizierte.

Geschmacklich
Dieser Bus hatte einen gewissen Geschmack. Seltsam, aber unbestreitbar. Nicht alle Autobusse haben den gleichen Geschmack. Man sagt das zwar so dahin, aber es ist wahr. Es genügt, das einmal auszuprobieren. Dieser hier - er trug die Nummer S - um nichts zu verhehlen schmeckte nach gerösteten Erdnüssen, mehr sage ich Ihnen nicht. Die Plattform hatte ihren ganz besonderen Duft; es roch nicht nur nach gerösteten, sondern auch nach zerstampften Erdnüssen. Ein Meter sechzig über dem Sprungbrett hätte eine Feinschmeckerin - aber es war keine da - etwas ein wenig Säuerliches, nämlich den Hals eines im dreißigsten Lebensjahr stehenden Mannes, ablecken können. Und noch zwanzig Zentimeter darüber bot sich dem verwöhnten Gaumen die seltene Kostprobe einer geflochtenen, etwas schokoladenen Kordel. Wir kosteten darauf das Kaugummi des Streites, die Kastanien der Aufregung, die Reben des Zorns und die Trauben der Bitterkeit. Zwei Stunden kamen wir in den Genuß des Desserts: ein Überzieherknopf ... eine richtige Haselnuß.

Taktil
Die Autobusse fühlen sich sanft an, vor allem wenn man sie zwischen die Schenkel nimmt und sie mit beiden Händen liebkost, vom Kopf bis zum Schwanz, vom Motor bis zur Plattform. Doch wenn man sich dann auf dieser Plattform befindet, gewahrt man bald etwas Rauheres und Holprigeres, das sich als Eisenblech oder Handgriff entpuppt, bald etwas Runderes und Elastischeres, das eine Arschbacke ist. Manchmal sind es auch zwei, dann setzt man den Satz in die Mehrzahl. Man kann auch einen röhrenförmigen und zuckenden Gegenstand ergreifen, der blödsinnige Laute von sich gibt, oder auch ein Gerät mit geflochtenen Spiralen, die weicher als ein Rosenkranz, seidiger als Stacheldraht, samtener als eine Schnur und dünner als ein Kabel sind. Oder es kann auch vorkommen, daß man mit dem Finger die wegen der Hitze leicht klebrige und zähe menschliche Dämlichkeit berührt. Wenn man sich dann ein oder zwei Stunden geduldet, kann man vor einem holprigen Bahnhof seine feuchtwarme Hand in die köstliche Kühle eines Corozoknopfes tauchen, der nicht an seinem Platze ist.

Visuell
Im Gesamten grün mit einem weißen, länglichen Dach, mit Scheiben. Scheiben, sowas könnte nicht der Erstbeste machen. Die Plattform ist farblos, halb grau, halb kastanienbraun, wenn man will. Vor allem voller Kurven, gewissermaßen Haufen von S. Aber so am Mittag, zur Hauptverkehrszeit, ein toller Wirrwarr. Um es genau zu machen, müßte man aus dem Magma ein ockriges, blasses Viereck herausziehen, ans Ende ein blaß ockriges Oval setzen und darauf, in den dunklen Ocker, einen Hut kleben, den eine Kordel aus gebrannter und obendrein noch gemischter Terra di Siena umschlänge. Dann knallte man dir einen Fleck Gänsekacke hinzu, um die Wut darzustellen, ein rotes Dreieck, um den Zorn auszudrücken und einen Pißstrahl grün, um die zurückgetretene Galle und den jämmerlichen Schiß zu verbildlichen. Danach würde man dir eines dieser hübschen, kleinen, marineblauen Mantelknöpfchen dazuzeichnen, obenhin, genau über den Ausschnitt, einen hübschen, niedlichen, mit dem kleinen Haarpinsel gezeichneten Knopf.

Auditiv
Töffend und knarrend knirschte der S am geräuschlosen Bürgersteig entlang. In b-Moll verkündete die Posaune der Sonne den Mittag. Die Fußgänger, kreischende Dudelsäcke, schrien ihre Nummern. Einige stiegen um einen halben Ton höher, das genügte, um zu den singenden Arkaden an der Porte Champerret zu gelangen. Unter den keuchenden Auserwählten befand sich auch eine Klarinettenröhre, der das Unglück der Zeiten menschliche Form und die Perversität eines Rosenkranzes gegeben hatte, die es ihr ermöglichte, auf ihrer Pauke ein Instrument zu tragen, das einer Gitarre glich, die ihre Saiten zu einem Gürtel zusammengeflochten hatte. Plötzlich bricht inmitten der Mollakkorde der unternehmungslustigen Fahrgäste und der zustimmenden Fahrgästinnen und des blökenden Zitterns des habgierigen Schaffners eine burleske Kakophonie los, in der sich der Zorn der Baßgeige mit der Gereiztheit der Trompete und der Heidenangst des Fagotts mischt. Dann, nach Seufzer, Stille, Pause und Doppelpause, bricht die triumphierende Melodie eines Knopfes los, der im Begriff ist, sich auf die oberste Oktave zu schwingen.

Telegraphisch
BUS BESETZT STOP JNGMANN LANGER HALS HUT KORDEL UMRANDET BELÄSTIGT UNBEKANNTEN FAHRGAST OHNE TRIFTIGEN GRUND STOP BETRIFFT GEQUETSCHTE ZEHEN BERÜHRUNG FERSE VORGEBLICH MIT ABSICHT STOP JNGMANN GIBT DISKUSSION WEGEN FREIEM PLATZ AUF STOP VIERZEHN UHR PLACE ROME JNGMANN HÖRT MODISCHEN RATSCHLAG VON KAMERAD STOP KNOPF VERSETZEN STOP GEZEICHNET ARKTUR

Ode
Im Autobus
im Autohund
Autobus S
Autobussund
der in der Straße
der in der Rund
zieht seine Bahn
Stunde um Stund
nahe Monceaux
nahe Monçund
eins heißen Tages
eins heißen Tund
ein großer Bursche
mit langem Schlund
trägt einen Hut
trägt einen Hund
im Autobus
im Autobund
Auf diesem Hute
auf diesem Hund
ist ein Geflecht
ist ein Geflund
im Autobus
im Autobund
hinten und vorne
hinten und fund
ist man gedrängt
ist man gedrund
der große Bursch
mit langem Schlund
mault unverwandt
mault unverwund
mit einem Manne
mit einem Mund
im Autobus
im Autobund
doch dieser Mann
doch dieser Mund
dessen Gemüt
jählings entschwund
zeigt seine Zähne
zeigt seine Zund
im Autobus
im Autobund
der große Bursche
mit langem Schlund
setzt seinen Po
setzte seine Pund
in dem Bus S
in dem Bussund
auf eine Bank
fürn Bürgerplund
Auf diesem Brett
fürn Bürgerplund
ich der Poet
fröhlich und bunt
sah nach ner Weile
sah nach ner Wund
in Saint-Lazare
in Saint-Lazund
n Bahnhof ist das
fürn Bürgerplund
wieder den Kerl
mit langem Schlund
sein Kamerad
sein Kamerund
wegen des Mantels
fand einen Grund
ihn zu beraten
ihn zu berund
am Autobus
am Autobund
Wenn die Geschichte
wenn die Geschund
sie interessiert
sie interessund
suchen sie tüchtig
suchen sie tund
bis eines Tages
bis eines Tund
auf nem Bus S
auf nem Bussund
sie ihn mal sehen
Augen ganz rund
den großen Kerl
mit langem Schlund
und seinem Hute
und seinem Hund
und seinem Knopf
und seinem Knund
im Autobus
im Autobund
Autobus S
Autobussund

Permutationen in zunehmenden Buchstabengruppen
Tages Eines Mitta gegen rktei gbeme derhi chauf nPlat ntere eines tform usses Autob nieSe derLi ungen inenj itzul Mannm Halsd angem envon erein geflo einer enKor chten geben delum trug enHut. ichste Plötzl seinen Ilteer rnzurR Nachba emerbe edeind tedaßd haupte hnjede ieseri fdieFü sMalau ewennF ßetret teeino ahrgäs stiege deraus n. cDiskus Ergabdi igenssc sionübr fumsich hnellau nfreien aufeine stürzen Platzzu. undens pä EinigeSt hi hnvord te rsah ic re Saint erGa eifrig er Lazare in tu ngmit einem Unterhal der ihm zu sa lledenob Kamerade nwieder gteer so opf erst te enKn esÜberzi se in ehers höher zen set lassen.

Permutationen in zunehmenden Wörtergruppen
Tages Eines Mittag gegen ich bemerkte der auf Plattform hinteren Autobusses eines Linie der einen S Mann jungen zu mit Hals langem einen der einer von Kordel geflochtenen Hut umgebenen trug. er seinen Plötzlich stellte Rede in dem Nachbarn zur daß dieser er behauptete Mal auf ihn jedes trete wenn die Füße oder ausstiegen Fahrgäste ein. Diskussion übrigens schnell Er gab die auf einen freien auf um sich Platz zu stürzen. ich ihn vor der Einige Stunden später sah eifriger Unterhaltung mit einem Gare Saint-Lazare in ihm sagte er solle Kameraden wieder der zu Überziehers höher setzen lassen den obersten Knopf seines.

Hellenismen
In einem Hyperautobus voller Petrolonauten wurde ich in einer Chronie des Metaverkehrs Märtyrer dieses Mikroramas: ein überikosapischer Hypokerl mit einem durch Kalophlegma perizyklierten Petasus und einer euzylindrischen Makrotrachele anathesimierte emphatisch einen ephemeren und anonymen Utissos, der, nachdem was er pseudologisierte, ihm auf die Bipoden epikam, aber sobald er eine Coenotopie euryskopierte, peristrophierte er darauf zu, um sich zu katapeltieren. In einer Hysterchronie esthesierte ich ihn vor dem siderodromischen, hagiolazarischen Stathmo, wo er mit einem Kompsanthropen, der ihm die Metakinesis eines omphalen Sphinkters symbulierte, peripatierte.

Reaktionär
Natürlich war der Autobus beinahe besetzt und der Schaffner verdrießlich. Die Ursache all dessen muß man im Achtstundentag und bei den Nationalisierungsprojekten suchen. Und außerdem fehlts den Franzosen an Organisation und staatsbürgerlichem Geist; andernfalls wäre es doch nicht nötig, Ordnungsnummern unter sie zu verteilen, wenn sie den Autobus nehmen - Ordnung ist das richtige Wort. An jenem Tag warteten wir zu zehnt unter einer prallen Sonne; doch als der Autobus ankam, waren nur zwei Plätze frei, und ich war der sechste. Zum Glück habe ich kurz "Justiz" gesagt und irgend so eine Karte mit meinem Paßbild und einem Trikoloreband quer hindurch vorgezeigt - sowas beeindruckt die Schaffner immer - und bin dann eingestiegen. Selbstverständlich habe ich mit der nichtswürdigen republikanischen Justiz nichts zu tun, aber wegen solch einer gewöhnlichen Nummerngeschichte werde ich doch keine wichtige geschäftliche Verabredung verpassen. Auf der Plattform waren wir wie die Heringe zusammengepreßt. Fortwährend leide ich unter dieser ekelhaften Promiskuität. Das einzige, was diese Unannehmlichkeit aufwiegen kann, ist zuweilen die entzückende Fühlungnahme mit dem schwänzelnden Hintergestell einer niedlichen Midinette. O Jugend, o Jugend! Aber lassen wir uns nicht aufreizen. Diesmal standen nur Männer in meiner Nachbarschaft, darunter eine Art Stenz mit unmäßigem Hals, der rund um seinen Filzhut anstatt ein Band so etwas wie eine Kordel trug. Als sollte man diese Burschen nicht alle ins Arbeitslager stecken. Zur Räumung der Trümmer zum Beispiel. Vor allem der der Angelsachsen. Zu meiner Zeit war man Königstreuer und kein Swingboy. Sicher ist jedenfalls, daß dieser Taugenichts sich plötzlich die Frechheit erlaubt, einen alten Kämpfer anzuschnauzen, einen richtigen, einen aus dem Krieg vierzehnachtzehn. Und der setzt sich nicht mal zur Wehr! Wenn man sowas sieht, begreift man, daß der Vertrag von Versailles eine Narrheit gewesen ist. Was den Schlingel anbelangt, so stürzte der sich auf einen freien Platz, anstatt ihn einer kinderreichen Mutter zu überlassen. Zeiten sind das! Nun, zwei Stunden später habe ich diesen eingebildeten Rotzlöffel vor der Cour de Rome wiedergesehen. Er war in Begleitung eines anderen Stenzes gleichen Schlages, der ihm Ratschläge über seine Tracht gab. Sie schlenderten beide auf und ab - anstatt hinzugehen und die Scheiben eines kommunistischen Parteibüros einzuschlagen und einige Schmöker zu verbrennen. Armes Frankreich!

Mengenmathematisch
Im Autobus S unterscheiden wir die Menge S' der sitzenden und S" der stehenden Fahrgäste. An einer gewissen Haltestelle befindet sich die Menge P der wartenden Personen. C sei die Menge der einsteigenden Fahrgäste; es ist einerseits eine Teilmenge von P und andererseits die Vereinigung von C', der Menge der Fahrgäste, die auf der Plattform zurückbleiben, und C", der Menge derer, die sich hinsetzen. Beweise, daß die Menge C" eine Nullmenge ist. L sei die Menge der Laffen und {l} der Durchschnitt von L und C', reduziert auf ein einziges Element. Infolge der Surjektion der Füße von l mit denen von y (beliebiges Element von C' verschieden von l) ergibt sich eine Menge W der von Element l gesprochenen Wörter. Die Menge C" ist nun keine Nullmenge mehr; beweise, daß sie sich aus dem einzigen Element l zusammensetzt. Nun sei P' die Menge der vor der Gare Saint-Lazare sich befindenden Fußgänger, {1,1'} die Überschneidung von L und P', K die Menge der Knöpfe des Mantels von l', K' die Menge der möglichen Stellen der besagten Knöpfe nach Meinung von 1'; beweise, daß die Einbettung von K in K' keine Zweibettung ist.

Definitionsmäßig
In einem großen, mit dem neunzehnten Buchstaben des Alphabets gekennzeichneten und im Stadtverkehr eingesetzten öffentlichen Automobilfahrzeug machte sich ein junger, einen 1942 in Paris gegebenen Spitznamen tragender Exzentriker, dessen den Kopf mit den Schultern verbindender Körperteil sich über eine gewisse Entfernung hinaus erstreckte und der auf der oberen Extremität des Körpers eine Kopfbedeckung variabler Form trug, die von einem dicken, in Form eines Zopfes geflochtenen Band umgeben war - machte sich also dieser junge Exzentriker, der ein Individuum, das sich von einem Ort zu einem anderen fortbewegte, einer Schuld bezichtigte, die darin bestand, seine Füße einen nach dem andern auf die seinen zu stellen, auf den Weg, sich auf ein Möbelstück zu plazieren, das so angeordnet war, daß man sich darauf setzen konnte, ein unbesetzt gewordenes Möbelstück. Hundertzwanzig Minuten später sah ich ihn von neuem vor der Gesamtheit der Gebäude und der Gleise einer Eisenbahn, wo die Aufbewahrung der Güter und Waren erfolgt oder das Ein- und Aussteigen der Bahnbenutzer stattfindet. Ein anderer junger, einen 1942 in Paris gegebenen Spitznamen tragender Exzentriker versorgte ihn mit Ratschlägen darüber, was zu tun sich gezieme betreffs einer mit Stoff überzogenen oder nicht überzogenen Metall-, Horn-, Holz- oder sonstwie gearteten Scheibe, die dazu dient, die Kleidungsstücke - im vorliegenden Falle ein männliches Kleidungsstück -, die man über den anderen trägt, zu schließen.

Tanka
Der Autobus kommt
ein Laffe mit Hut steigt ein
Ein Rempeln geschieht
Später vor Saint-Lazare
dreht es sich um einen Knopf

Freie Verse
Besetzt
der Autobus
leer
das Herz
lang
der Hals
geflochten
das Band
platt
die Füße
platt und abgeplattet
leer
der Platz
und die unverhoffte Begegnung nahe des Bahnhofs inmitten tausend erloschener Feuer
dieses Herzens, dieses Halses, dieses Bandes, dieser Füße
dieses leeren Platzes
und dieses Knopfs

Translation
Im Autofriedhof der Linkspartei Y zur Hausangestellten. Ein Kernkraftwerk von etwa 32 Jahreseinkommen, bescheidener Hüttenarbeiter mit Korksohle anstelle des Bandenführers, zu lange Halsschlagader, als hätte man daran gezogen. Lexikone steigen aus. Das im Fragment stehende Kernkraftwerk ist über seinen Nachdruck erbost. Es wirft ihm vor, ihn jedesmal, wenn jemand vorbeikommt, anzurempeln. Weinerliches Tonbandgerät, das bösartig klingen soll. Als es eine leere Platzpatrone sieht, stürzt es sich drauf. Acht Stundenzeiger weiter treffe ich es in der Kurve von Ronque vor dem Wasserspeier von Saint-Dizier wieder. Es ist mit einem Kamin zusammen, der zu ihm sagt: "Du solltest noch einen Knotenpunkt an deine Uferböschung nähen lassen." Er zeigt ihm wo (an der Außenaufnahme) und warum.

Lipogramm
Das war so. Autobus 5 macht am Busstop halt. Mittag wars. So'n Typ mit Langhals und Hut mit Band aufm Kopf drängt sich vor und kommt doch tatsächlich noch mit, obwohl das Busautomobil voll war. So fings an. Als ihm kurz darauf 'n Nachbar aufn Fuß trat, gabs Krach. "Mach mir 'n Fuß nicht kaputt", dröhnt das Unikum lauthals. Ich sag mir schon, bald bumsts. Doch nichts da. Als nämlich kurz darauf, 'n Mann vom Sitzplatz aufstand, stürzt sich das Unikum drauf. Und schwuppdiwupp sitzts auch schon. Am Nachmittag sah ich ihn nochmals, und zwar vorm Sankt-Dings, womöglich auch vorm Sankt-Dingsbums, kurzum, ich sah ihn und hör, daß 'n Kumpan zu ihm sagt: "Du hast da 'n Umhang an, wo nach nichts ausschaut. Ich rat' dir dringlich, mach noch , 'n Knopf dran." Und gibt ihm an wo (am Ausschnitt) und warum. So war das.

Anglizismen
An einem dai gegen middai teck ich den bas und sih einen jangen männ mit einem griet näck und einem hätt mit einer keind off geflochtener kordel drum. Plötzlicherweise bekams dieser jange männ kräsie und äckjus einen respektablen sör ihm auf die tuhs zu träden. Dann rann er ap zu einem anockjupäten sitt. Zu einer läter auer sieh ich ihn egänn; er wohkte ap und daun vor der Sänkt Lasar stäischen. Ein geck gifde ihm einen adweis a propos e knopf.

Prothesis
Seines Stages agegen Rmittag verblickte lich bauf oder ghinteren Aplattform seines Lautobusses fnicht rweit avom Sparc Gmonceau, einen hjungen Dmann dmit zzu klangem Lhals ader deinen lanstelle edes Fbandes gmit seiner egeflochtenen Skordel eumwickelten Lhut azur Gschau strug. Splötzlich brief her iseinen Onachbarn punter idem Bvorwand man, edaß odieser bihm uabsichtlich kauf edie Efüße gtrete usooft Ufahrgäste bein woder nausstiegen. Der rgab odie Adiskussion ischnell sauf, wum tsich lauf deinen kleeren Uplatz azu istürzen. Reinige Estunden ispäter ksah mich tihn ovor dder Agare Esaint-Zlazare tin klebhafter Munterhaltung xmit deinem Ekameraden swieder, ader wihm Bratschläge übetreffs seines Uknopfes rseines Rrrrrrrrrrrrr-überziehers agab.

Epenthesis
Eidnes Taiges gengen Mirttag sauh itch aulf dehr hinuteren Plattforum eignes Autorbusses S eisnen Mahnn milt zgu lanegem Hails, dier eignen anustelle deus Brandes milt eidner geflorchtenen Koridel umweickelten Haut treug. Mist eignem Maul riebf eir seilnen Nachtbarn uniter deum Vortwand aen, diaß diester ihem absichtelich aguf drie Flüße treute, soloft Fahrtgäste elin- okder ausustiegen. Egr gasb dile Distkussion schanell aluf ulm seich aguf eisnen frelien Plantz zru stürtzen. Einlige Stuniden spräter spah isch ihgn vobr dier Gaire Savint-Lazxare meit eintem Kameruaden wileder dier zru ihlm saugte, dein obserster Knopif segines Überzzzzzzzziehers etwaus höhger sietzen zru lasisen.

Paragogen
Einest Tagesp gegene Mittags erblickten icho aufi deri hinterent Plattformo einesi Autobussest einens jungent Manns mitr zug langeme Halss, dero einent anstellen desi Bandest mitt einerk geflochtenent Kordela umwickeltenn Hutu truge. Plötzlichs riefe ert seinenm Nachbarno anu, daße dieserk ihms absichtliche aufl diel Füßer treten, soofto Fahrgästen eineodern ausstiegent. Ero gabo diel Diskussione übrigenst schnelle aufs, umso sicht aufr einent freient Platzl zur stürzens.Einigen Stundenn späteru sahu ichu ihnu voru deru Gareu Sainteu-Lazareu inu lebhafterx Unterhaltungs mito einemo Kameradent wiederu, dern zul ihms sagten, denu oberstent Knopfl seinest Überziehersssssssssss höherr setzent zul lassenr.

Einzelteile der Abhandlung
Artikel: der, die, das, die, ein, eine, der, des, dem.
Substantive: Tag, Mittag, Plattform, Autobus, Linie S, Seite, PARK, Monceau, Mann, Hals, Hut, Kordel, Ort, STOSS, Band, Nachbar, Füße, Mal, Fahrgast, Auseinandersetzung, Platz, Stunden, Gare, Saint, Lazare, Unterhaltung, Kamerad, Ausschnitt, Überzieher, Schneider, Knopf.
Adjektive: hinterer, zuständig, voll, umgeben, groß, frei, lang, geflochten.
Verben: erblicken, tragen, interpellieren, vorgeben, machen, gehen, einsteigen, aussteigen, aufgeben, werfen, wiedersehen, sagen, verkleinern, machen, erhöhen.
Pronomen: ich, er, sich, ihn, ihm, sein, wer, dieser, was, jeder, alle, einige.
Adverbien: wenig, bei, sehr, absichtlich, übrigens, schnell, mehr, spät.
Präpositionen: gegen, auf, von, in, auf, vor, in, mit, durch, an.
Konjunktionen: daß, oder.

Metathesen
Eines Tegas genge Mattig berkemte ich auf der hitneren Plattform eines Autobusses einen Bruschen mit zmielich lengam Hasl und mit einem von einer Atr Krodel urmandeten Htu. Pöltzlich behauptete er, ein Nabchar terte ihm ablichtsich auf die Zehne. Areb dne Steirt verdeimend strüzte er sich auf einen feiren Paltz. Zeiw Stnuden henrach sah ich ihn vro der Grae Siant-Laraze in Belgeitung einre Preson wierde, die ihm Schlaträge begüzlich eines Konpfes gab.

Von vorne, von hinten
Eines Tages von vorne gegen Mittag von hinten erblickte ich von vorne auf der hinteren Plattform von hinten eines Autobusses von vorne der von hinten ziemlich überfüllt war, einen Mann von hinten, der von vorn einen langen Hals von hinten und einen Hut von vorne hatte, der von hinten mit einer geflochtenen Kordel umrandet war anstelle eines Bandes von vorne. Plötzlich fing er von hinten an von vorne einen Nachbarn von hinten zu beschimpfen, der, so sagte er von vorn, ihm von hinten auf die Füße von vorne trat sooft von hinten Fahrgäste von vorne zustiegen. Dann ging er von hinten, um sich von vorne hinzusetzen, denn ein Platz von hinten war von vorne frei geworden. Etwas später von hinten sah ich ihn von vorne vor der Gare Saint-Lazare von hinten in Begleitung eines Freundes von vorne, der ihm von hinten modische Ratschläge erteilte.

Eigennamen
Auf der hinteren Emma eines vollen Leos erblickte ich eines Tages Theophilius mit dem langen Hein und Gibus, von Kordula umgeben und nicht von Benda. Plötzlich interpellierte Theophilius Theodosius, der Dick und Doof jedes Mal mit Füßen trat, sooft Menschikows ein- oder aussteigen. Übrigens gab Theophilius Eris schnell wegen Laplace auf. Einige Zeiß später sah ich Theophilius vor dem Heiligen Lazarus in großem Cicero mit Brummel wieder, der ihm anriet, zu O'Rossen zurückzugehen, um Heini um drei Zentimeter heraufsetzen zu lassen.

Loucherbem
Eines Lagestan gegen Littagmer erblickte ich auf der hinteren Lattformplick eines Lautobustems einen Lerlkon mit einem langen Lalsher und einem anstelle des Landbasses mit einer Lordelkeu umwundenen Luthan. Plötzlich beschimpfte er seinen Lachbarnau, weil er ihm auf die Lüßefalls lattre. Doch ohne Lachkreu wetzte er auf einen leifronen Latzpal. Später sah ich ihn vor der Laregame Laintson Lazareu mit einem Lerlkin seines Laliberkes wieder, der ihm Latschläger wegen eines Lopfesknäu gab.

Javanisch
Eiweinewes Tawagewes gewegewen Miwittawagewes erwerbliwicktewe iwich auwauf eiweinewem Auwautowobuwus eiweinewen junwungewen Mawann miwit eiweinewem lanwangewen Hawals uwund eiweinewem miwit eiweinewer Schnuwur anwanstawatt eiweinewem Bawand umwumwiwickelweltewen Huwut. Auwaufeinweinmawal inwinterwerpelwellierwiertewe ewer seiweinewen Nachwachbarwarn inwindewem ewer vorworgawab dawaß ewer iwihm auwauf diewie Füwüßewe trewetewe. Ewer gawab diewie Diswiskuswussiwiowon schnewell auwauf, uwum siwich auwauf eiweinewen freiweiewen Plawatz zuwu stürwürzewen. Zweiwei Stunwundewen späwätewer sawah iwich iwihn vowor dewer Gawarewe SaiwaintLawazawarewe iwin lebwebhafwaftewer Konwonverwersawatiwiowon miwit eiweinewem Kawamewerawadewen wiewiedewer, dewer iwihm sagwagtewe, ewer sollwollewe dewen Auswausschniwitt seiweinewes Üwüberwerziewieherwers verwerkleiweinerwern, inwindewem ewer dewen owoberwerstewen Knowopf dewes iwin Frawagewe stewehenwendewen Üwüberwerziewieherwers duwurch irwirgenwend eiweinewe Kornwompewetenwenz herwerauwaufsewetzewen liewießewe.

Antonymisch
Mitternacht. Es regnet! Die Autobusse, fast leer, fahren vorbei. Auf der Motorhaube eines AI, der von der Bastille herkommt, dankt ein Greis, dem der Kopf in den Schultern steckt und der keinen Hut trägt, einer weit von ihm sitzenden Dame, weil sie ihm die Hände streichelt. Dann stellt er sich auf die Knie eines Herrn, der immer noch seinen Platz innehat. Zwei Stunden vorher hielt sich dieser Greis hinter der Gare de Lyon die Ohren zu, um nicht einen Clochard anhören zu müssen, der sich zu sagen weigerte, daß er den untersten Knopf seiner Unterhose etwas heruntersetzen müßte.

Makkaronisch
Sol erat in regionem zenithi et calor atmospheri magnissima. Senatus populusque parisiensis sudebant. Autobi passebant completi. In uno ex supradictis autobibus qui S denominationem portebat, hominem quasi junum, cum collo multo elongato et cum chapito a galono tressato cerclato vidi. Iste junior insultavit alterum hominem qui proximus erat: pietinat, inquit, pedes meos post deliberationem animae tuae.Tunc sedem librum vidente, cucurrit da. Sol duas horas in coelo habetat descendues. Sancti Lazari stationem ferrocaminorum passente devant, junum supradictum cum altero ejusdem farinae qui arbiter elegantiarum erat et qui apropo uno ex boutonis capae junioris consilium donebat vidi.

Homophonisch
Ein Eßtag. Eß um Mittag, auf der Platt'! Form eine Sau! Tob: uh! Eß! eß! ehe ich eine Gans jung Emma' n mitlange! mh! Als Mitte in Ärschen Uhr um seine Nut' verlegen. Sagte er: Suse, ei, nimm nach. Bah! Renate, eilen Sie in' Puff! Aus! Didis Kuß, Jonny, spendet Ersatz. - zig Hintersten samba'n hoffnungslos. Sie ehrte seinen Mann. Telefonieren: Knöpfen ist fehl am Platz. Der letzte!

Italianismen
Ain giorno in helle meriggio io war sulla plataforma dun autobusso und was fur ain uomo io sah da? Io sah da un giovane uomo mit lungo collo mit treccia um den cappelo. Und der ditto giovane uomo oltraggierte ain arme uomo dem er rimproverierte, daß er ihm peste auf die Füße, er aber nullo ihm pestarierte die Füße, doch als er aine sedie ouate vidi, corrierte er por sederse drauf. Un' ore danach, io vidi ihn wieder ascoltare consiglio von einem bello bello stenze a proposto von einem bottone von seinem mantello. Füar dee Anglander Ynes tawghas gagan middag nawm ish dane owtobus rishtong Port Shangparay. Air war fust foll. Ish bin trotsdame ynegesteeken ond arblickta ynen munn mid ynem longhen huls ond ynem boot mid yner art gavickalter kordel droum. Deesar harr woorde ouf yne individoum tsornish duss eem ouf dee füsa trawt.dunn satsta air sish hin. Atwas spater arblickte ish een for dair Garsinglahzahr in beglytong ynas dandys weedar, dair eem reet, dane Gnopf sines muntls atwas harrouf tsoo setzen.

Konsonantenveretzung
Eines Mages tegen Gittag plah ich auf der sinteren Hattform eines Mautobusses einen Ann mit lehr bangem Sals und einem mit gekochtener Hordel umflandeten Rut. Rötzlich pledete dieser Nerl einen Kachbarn an, der ihm auf die Trüße fat. Lann dief er zu einem pleien Fratz. Spei Zwunden stäter wah ich ihn vor der Sare Laint-Gazare sieder als ihm ein Gandy Datschläge rab.

Botanisch
Nachdem ich unter einer vortrefflich aufgeblühten Sonnenblume nahezu ausgedörrt war, pflanzte ich mich auf einen Kürbis, der unterwegs war nach dem Felde Perret. Dort grabe ich eine Schwarzwurzel aus, deren Stengel in Samen geschossen war und auf deren Birne eine lianenumschlungene Melone saß. Dieser Spargel beginnt eine Rübe zu umwinden, die ihm die Rabatten zertrampelte und die Zwiebeln zerstampfte. Aber Pusteblume, um keine Knallschoten zu ernten, schlug er sich in die Büsche und verpflanzte sich dann in Brachland. Später sah ich ihn vor den Gärten der Vorörtler wieder. Er faßte eine Linse in Höhe seiner Mandelblüte ins Gerstenkorn.

Medizinisch
Nach einer kleinen heliotherapeutischen Sitzung fürchtete ich, in Quarantäne zu kommen, stieg jedoch schließlich in eine mit Bettlägerigen belegte Ambulanz. Hier diagnostiziere ich einen von hartnäckigem Riesenwuchs mit Luftröhrenverlängerung und Rheumatismus deformans des Bandes seines Hutes befallenen Magenkranken. Dieser Irre gerät plötzlich in eine hysterische Krise, denn ein Dahinsiechender stampft ihm auf seine knöchernen Schwielen. Nachdem er seine Galle entleert hat, sondert er sich ab, um seine Krämpfe zu verarzten. Später sehe ich ihn verstört vor einem Lazarett wieder, im Begriff, einen Scharlatan wegen eines Furunkels, das seine Brust verunstaltete, zu konsultieren.

Beleidigend
Nach einem saumäßigen Warten unter einer schändlichen Sonne stieg ich endlich in einen unsauberen Autobus, in dem eine Bande Arschlöcher zusammengepfercht stand. Das größte Arschloch unter diesen Arschlöchern war ein Pickelgesicht mit unmäßiger Pfeife, der einen grotesken Speckdeckel mit einem Schnürchen anstelle des Bandes zur Schau trug. Dieser Fatzke fing an zu krakeelen, weil ihm ein altes Arschloch mit seniler Wut auf die Plattfüße trat; doch wurde er bald kleinlaut und verdrückte sich in Richtung eines leeren Platzes, der vom Schweiß der Arschbacken des zuvor dort Gesessenen noch feucht war. Zwei Stunden später widerfährt mir das Mißgeschick, wieder an das gleiche Arschloch zu geraten, das mit einem andern Arschloch vor diesem Scheißmonument, das man die Gare Saint-Lazare nennt, gespreizt daherquatschte. Sie tratschten wegen eines Knopfs. Ich sage mir: ob er sein Furunkel nun rauf oder runter setzen läßt, er wird immer gleich mies bleiben, das dreckige Arschloch.

Gastronomisch
Nach einer überbackenen Wartezeit unter einer butterbraunen Sonne stieg ich endlich in einen Pistazienautobus, in dem die Gäste wie Maden in einem überreifen Käse herumwimmelten. Unter diesem Nudelhaufen bemerkte ich eine große Bohnenstange mit einem Hals, der lang war wie ein brotloser Tag, und einem Pfannkuchen auf dem Kopf, der mit einer Art Butterschneidedraht umwickelt war. Dieses Kalb begann nun zu kochen, weil ihm so ein Speckjäger (der darauf käsebleich wurde) die Gänsefüße würzte. Doch er hörte schnell auf, ihm Saures zu geben, um sich in eine freigewordene Pfanne zu trollen. Ich war auf der Rückfahrt im Autobus gerade am Verdauen, als ich ihn vor der Bahnhofswirtschaft der Gare Saint-Lazare mit einer Flasche zusammen sah, die ihm ölige Ratschläge gab über die Art, wie er sich aufzubretzeln hätte. Das versalzte dem Andern die Suppe.

Zoologisch
In einem Vogelhaus, das uns zur Stunde, in der die Löwen zur Tränke gehen, zum Platz Champerret mitnahm, beobachtete ich ein Zebra mit einem Straußenhals, das ein von einem Tausendfüßler umschlungenes Biberfell trug. Plötzlich kam das Giräffchen in Wut unter dem Vorwand, daß ein benachbartes Tierchen ihm die Hufe zerquetsche. Doch um zu vermeiden, daß man ihm den Affen lause, floh es in einen verlassenen Bau. Später sah ich es vor dem Zoologischen Garten wieder im Begriffe, mit einem Piepmätzchen wegen seines Gefieders zu piepsen.

Unfähig
Wie soll man den Eindruck schildern, den die Berührung von zehn aneinandergepreßten Leibern auf der hinteren Plattform eines Autobusses der Linie S eines Tages gegen Mittag in der Nähe der Rue de Lisbonne auslöst? Wie soll man den Eindruck zum Ausdruck bringen, den der Anblick einer Person mit unförmig langem Hals und einem Hut, dessen Band, man weiß nicht weshalb, durch ein Stück Schnur ersetzt worden ist, auf einen macht? Wie soll man den Eindruck wiedergeben, den ein Streit zwischen einem stillen Fahrgast, ungerechterweise beschuldigt, willentlich auf Jemandes Füße zu treten und diesem grotesken Jemand, der zufällig die oben beschriebene Person ist, hinterläßt? Wie soll man den Eindruck erklären, den die Flucht dieses Letzteren hervorruft, der seine Feigheit hinter dem schlaffen Vorwand verbirgt, sich einen besetzten Platz zunutze zu machen? Und wie soll man endlich den Eindruck formulieren, den zwei Stunden später vor der Gare Saint-Lazare das Wiederauftauchen dieses Sirs verursacht, diesmal in Begleitung eines eleganten Freundes, der ihm modische Verbesserungen nahelegte?

Jugendstil
In einem Omnibus geschah es mir eines Tages um die Mittagsstunde, der folgenden kleinen Tragikomödie beizuwohnen. Ein Stutzer, heimgesucht von einem langen Hals und einem seltsamerweise kleinen Tau um die Melone (eine Mode, die zwar floriert, die ich jedoch verwerfe), interpellierte, den starken Andrang zum plötzlichen Vorwand nehmend, seinen Nachbarn mit einer Arroganz, die nur schlecht seinen wahrscheinlich schlaffen Charakter verhehlte, und beschuldigte ihn, mit systematischer Methode auf seine Lackschuhe zu stampfen, sooft Herren oder Damen, die nach der Porte Champerret sich zu begeben die Absicht hatten, ein- oder ausstiegen. Indes wartete der Fatzke keineswegs auf eine Antwort, die ihn zweifellos auf den ihm gebührenden Platz verwiesen hätte, sondern kletterte lebhaft auf das Verdeck, wo ihn ein freier Platz erwartete, denn einer der Insassen unseres Fahrzeuges hatte soeben seinen Fuß auf den weichen Asphalt des Trottoirs der Place Pereire gesetzt. Zwei Stunden später, da ich mich nun selbst auf diesem Verdeck befand, erblickte ich den Grünschnabel wieder, über den Sie zu unterhalten ich mir das Vergnügen machte. Er schien großen Geschmack an der Konversation eines Gecken zu finden, der ihm hyperschicke Ratschläge erteilte über die Art, den Stutzer in die Höhe zu bringen.

Probabilistisch
Die Berührungspunkte zwischen Bewohnern einer Großstadt sind so zahlreich, daß es einen gar nicht verwundert, wenn es unter ihnen manchmal zu Reibereien allgemeinen Charakters ohne ernste Bedeutung kommt. Kürzlich geschah es mir, einer dieser jeder Höflichkeit baren Begegnungen beizuwohnen, die sich für gewöhnlich zur Hauptverkehrszeit in jenen Fahrzeugen abspielen, die für den öffentlichen Verkehr innerhalb der Pariser Bannmeile bestimmt sind. Es ist übrigens keineswegs erstaunlich, daß ich der Zuschauer dieser Begegnung gewesen bin, da ich häufig auf diese Weise Ortsveränderungen vornehme. Der Zwischenfall an jenem Tage war von nebensächlicher Bedeutung, doch meine Aufmerksamkeit wurde vor allem durch die körperliche Erscheinung und die Kopfbedeckung eines der Protagonisten dieses winzigen Dramas angezogen. Es war ein noch junger Mann, dessen Hals jedoch von einer wahrscheinlich über dem Mittelmaß liegenden Länge und dessen Hutband durch eine geflochtene Kordel ersetzt war. Zwei Stunden später, wie seltsam, sah ich ihn wieder, als er eben Ratschläge über Kleiderfragen zu hören sich anschickte, die ihm ein Freund gab, in dessen Begleitung er, lässig, möchte ich sagen, auf und ab spazierte. Diesmal waren die Aussichten sehr gering, daß diese Begegnung sich ein drittes Mal wiederhole, und in der Tat habe ich diesen jungen Mann seit jenem Tage niemals wiedergesehen, gemäß den vernünftigen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit.

Portrait
Der Knülch ist ein Zweifüßler mit sehr langem Hals, der gegen Mittag die Autobusse der Linie S heimsucht. Er hat eine besondere Vorliebe für die hintere Plattform, wo er, rotznäsig, herumsteht, seinen Kopf mit einer Haube bedeckt, die ein fingerdicker, seilähnlicher Auswuchs umgibt. Stets schlecht gelaunt, greift er gern Schwächere an; trifft ihn jedoch ein etwas lebhafter Gegenstoß, so flieht er ins Innere des Fahrzeuges, wo er versucht, sich in Vergessenheit zu bringen. Man sieht ihn auch, allerdings viel seltener, in der Umgebung der Gare Saint-Lazare, im Augenblick der Häutung. Er behält seine alte Haut, um sich gegen die Winterkälte zu schützen, doch ist sie stellenweise zerfetzt, um das Ein- und Ausschlüpfen des Körpers zu erlauben; vermutlich muß diese Art Überzieher mit Hilfe künstlicher Mittel ziemlich hoch geschlossen werden. Der Knülch, unfähig, dies selbst zu entdecken, wird darauf die Hilfe eines anderen Zweifüßlers ähnlichen Schlages aufsuchen, der ihn vorüben läßt. Die Knülchographie ist ein Kapitel der theoretischen und deduktiven Zoologie, die man zu jeder Jahreszeit pflegen kann.

Geometrisch
In einem rechtwinkligen Parallelepiped, das sich längs einer geraden Linie der Gleichung 84x + S = y verschiebt, weist ein Homoid A, der oberhalb eines zylindrischen Teils der Länge l > n einen kugelförmigen, von zwei Sinuskurven umgebenen Kugelabschnitt vorweist, einen Berührungspunkt mit einem trivialen Homoiden B auf. Beweise, daß dieser Berührungspunkt ein Umkehrpunkt ist. Wenn der Homoid A einem homologen Homoiden C begegnet, ist der Berührungspunkt eine Scheibe mit dem Radius r < l. Bestimme die Höhe h dieses Berührungspunktes in bezug auf die vertikale Achse des Homoiden A.

Boarisch
I hab die kloana Babierfezn, die wo so a Numero drauf ham, ned ghapt, aber i bin drozdem in den Wong eigschting. Wiar i nachad auf dera Bladform vo dem Wong gwesen bin, wo die Andern einen Autobus nenna, da wars ma ois wia wenn i am End scho ganz zammadruckt und zammagschrumbft war. Aber indem daß i dann zoit hab, hab i mi schney umgschaut und wos glaums, wos i do sieg? An langa Mendsch mit am Hois und am Huat, den wo der Ägonom ned kenna dad. Aber der Hois war fui zlang. Und der Huat hod a Kordl ghapt, Jessasmariaundjosef! Er is neba mir gschtandn, und auf oamoi kriagt der a Mordswuat. Er hod recht fui Wörter vo der greßtn Abscheulichkeit zu so am arma Herrn gsogt, aber und fui schlimmer no, er is dann wegganga und hod si eifach higsezt, der lange Mendsch. Des san hoid amoi so Sacha, die wo bassiern kenna in der Groschtad. Aber Sie werns ma ned glaum, daß i eam no amoi gsehn hab, den langa Mendsch. Es is zwoa Schtund schpeder gwesn vor am großn Gebäude, des wo a bisserl so ausgschaut hod wia der Balast vom Hochwürdn Herrn Bischof von Bantrüsch. Es war der lange Mendsch, der wo mit am andern großkopfertn Haderlump, der wo sei Schbezl war, umananda ganga is und wos hod er eam gsogt, der andere großkopferte Haderlump, der wo sein Schbezl war, er sogt eam: "Laß dir den Gnopf a weng heher sezn, woaßt scho, wega der Äsdedig." Des wars, wos er dem langa Mendsch gsogt hod, der andere großkopferte Haderlump, der wo sei Schbezl war.

Interjektionen
Pst! he! ah! oh! hm! ah! uff! eh! nanu! oh! bah! puh! hui! uh! ei! na! he! pah! Nanu! eh! bah! oh! he! naja!

Preziös
Es geschah in der Umgebung eines mittägigen Juli. Die in voller Blüte stehende Sonne herrschte über dem vielzitzigen Horizont. Sanft wogte der Asphalt und strömte jenen süßlichen, teerichten Geruch aus, der die Krebskranken zu gleicherweise kindischen und ätzenden Gedanken über die Ursachen ihres Leidens inspiriert. Ein Autobus mit weißgrüner Livree und einem rätselhaften S als Wappen hatte soeben am Parc Monceau ein kleines Glückslos Fahrgastanwärter aufgelesen, die im feuchten Konfinium der Schweißauflösung standen. Auf der hinteren Plattform dieses Meisterwerks der zeitgenössischen französischen Automobilindustrie, auf der sich die Umsteiger wie Heringe zusammendrängten, erhob ein Taugenichts, der sich gemächlichen Schrittes den Dreißig näherte und zwischen einem Hals von quasi schlangenartiger Länge und einem mit einem Tau umgarnten Hut einen ebenso faden wie bleiernen Kopf sitzen hatte, seine Stimme, um sich in nicht geheuchelter Bitterkeit, die aus einem Glas Enzian oder irgend einer anderen Flüssigkeit ähnlicher Beschaffenheit auszufließen schien, über ein wiederholt auftauchendes Anstoßphänomen zu beschweren, das seiner Meinung nach einen hic et nunc gegenwärtigen Mitbenutzer der STCRP zur Ursache hatte. Um seiner Beschwerde Nachdruck zu verleihen, stimmte er den säuerlichen Ton eines alten Viztums an, der sich in einer Bedürfnisanstalt das Hintergestell kneifen läßt und der ausnahmsweise diese Höflichkeitsbezeigung nicht gutheißt und für solche Späße nicht zu haben ist. Doch dann entdeckte er einen leeren Platz und stürzte sich darauf. Später, als die Sonne bereits um einige Stufen die Monumentaltreppe ihrer himmlischen Parade herabgestiegen war und ich mich neuerlich von einem anderen Autobus der gleichen Linie 5 befördern ließ, erblickte ich die oben beschriebene Person, die sich, in Begleitung eines Individuums ejusdem farinae, auf peripathetische Weise in der Cour de Rome umherbewegte und sich von besagtem Individuum auf diesem dem Automobilverkehr geweihten Platze modische Ratschläge geben ließ, die nicht weiter gingen als der Knopf.

Unverhofft
Als Albert kam, saßen die Kumpels am Stammtisch.
René, Robert, Adolf, Georg und Theodor waren da.
Na, wie geht's? fragte Robert herzlich.
Es geht so, sagte Albert.
Er rief den Kellner.
Für mich einen Magenbitter, sagte er.
Adolf wandte sich ihm zu:
Na, Albert, was gibts Neues?
Nichts Besonderes.
Schönes Wetter, sagte Robert.
Bißchen kalt, sagte Adolf.
Halt, ich habe heut was Drolliges gesehen, sagte Albert.
Trotzdem ist es warm, sagte Robert.
Was? fragte René.
Im Autobus, auf dem Weg zum Essen, entgegnete Albert.
In welchem Autobus?
Im S.
Was hast du gesehen? fragte Robert.
Ich hab mindestens auf drei warten müssen, bis ich mitkam.
Kein Wunder um diese Zeit, sagte Adolf.
Wir waren zusammengepreßt, sagte Albert.
Gute Gelegenheit, einer in den Hintern zu kneifen.
Pah, sagte Albert, damit hats nichts zu tun.
Dann erzähl schon.
Neben mir stand n komischer Kerl.
Wie sah n der aus? fragte René.
Groß, mager, mit nem komischen Hals.
Wie sah n der aus? fragte René.
Also ob man dran gezogen hätte.
Eine Gelenkbandverzerrung, sagte Georg.
Und sein Hut, nach meiner Meinung n komischer Hut.
Wie sah n der aus? fragte René.
Kein Band, aber ne geflochtene Kordel drum.
Seltsam, sagte Robert.
Außerdem, fuhr Albert fort, wars n Quengler, der Kerl.
Wieso das? fragte René.
Er hat auf einmal seinen Nachbarn angeschnauzt.
Wieso das? fragte René.
Er behauptete, daß er ihm auf die Füße trete.
Absichtlich? fragte Robert.
Absichtlich, sagte Albert.
Und dann?
Dann? Er hat sich ganz einfach hingesetzt.
Ist das alles? fragte René.
Nein, das Merkwürdigste ist, daß ich ihn zwei Stunden später wiedergesehen habe.
Wo denn? fragte René.
Vor der Gare Saint-Lazare.
Was hatte er denn dort zu schaffen?
Keine Ahnung, sagte Albert. Er spazierte mit einem Kumpel hin und her, der ihn darauf aufmerksam machte, daß der Knopf seines Überziehers ein bißchen zu tief saß. Das ist tatsächlich der Ratschlag, den ich ihm gab, sagte Theodor.


Ignoranz
Ich weiß gar nicht, was man von mir will. Ja, ich habe gegen Mittag den S genommen. Ob viele Leute drin waren? Selbstverständlich, um diese Zeit. Ein junger Mann mit einem weichen Hut? Das ist gut möglich. Ich, ich gucke mir die Leute nicht so genau an, die mir vor der Nase stehn. Das ist mir scheißegal. Eine Art geflochtener Kordel? Um den Hut rum ? Ich gebe zu, daß das was Ausgefallenes ist, aber mich, mich läßt das kalt. Eine geflochtene Kordel ... Er soll sich mit einem anderen Herrn gestritten haben? Sowas kommt vor. Und dann soll ich ihn ein oder zwei Stunden später von neuem gesehen haben? Warum nicht? Im Leben gibts noch viel seltsamere Dinge. So erinnere ich mich, daß mein Vater mir oft erzählte, daß ...


Vollendete Gegenwart
Ich bin in den Autobus nach der Porte Champerret gestiegen. Es waren viele Menschen darin, Junge, Alte, Frauen, Soldaten. Ich habe meinen Platz bezahlt, und dann habe ich um mich geblickt. Es war nicht sehr interessant. Ich habe dann aber doch einen jungen Mann bemerkt, dessen Hals ich zu lang gefunden habe. Ich habe mir seinen Hut genau betrachtet und habe festgestellt, daß er anstelle des Bandes eine geflochtene Kordel hatte. Jedes Mal, wenn ein neuer Fahrgast einstieg, kam es zu einem Gedränge. Ich habe nichts gesagt, aber der junge Mann mit dem langen Hals hat trotzdem seinen Nachbarn angequatscht. Ich habe nicht verstanden, was er zu ihm gesagt hat, aber sie haben sich ganz gehässig angesehen. Darauf ist der junge Mann mit dem langen Hals schnell weggegangen, um sich hinzusetzen. Auf dem Rückweg von der Porte Champerret bin ich an der Gare Saint-Lazare vorbeigefahren. Ich habe den Kerl wiedergesehen, wie er mit einem Kumpel diskutierte. Dieser hat mit dem Finger auf einen Knopf oberhalb des Ausschnittes seines Überziehers gezeigt. Dann ist der Autobus weitergefahren, und ich habe sie nicht mehr gesehen. Ich bin auf meinem Platz gesessen und habe an nichts gedacht.