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15.12.2015 Interreg Italien-Schweiz: Drei Projekte ausgezeichnet

"FreeGIS", "Kleine Bergschulen" und "SloMove" sind drei von insgesamt 147 Projekten, die mit Hilfe des europäischen Programms Interreg Italien-Schweiz finanziert und durchgeführt wurden. Zum Abschluss der Programmperiode 2007-2013 und im Zuge der 25sten Jahresfeier des Interreg-Programmes wurden diese Projekte ausgezeichnet und kürzlich zusammen mit weiteren elf Projekten in Mailand vorgestellt. 

Die Feier fand im "Palazzo della Regione" in Mailand im Rahmen der Tagung "Cooperazione Italia – Svizzera: risultati e prospettive" statt. Vorgestellt wurde unter anderem das Projekt "FreeGIS.net". Dieses vom "tis innovation park" getragene Projekt zielt auf die Schaffung eines Netzwerks für Experten im Bereich der Verwaltung und besonders der Verbreitung geografischer Daten (Open Data) ab. Die Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Verwaltungen und den KMU aus Südtirol und dem Kanton Graubünden führte zur Entwicklung eines Netzwerks der beteiligten Unternehmen und zur Schaffung einer offenen Plattform (Open Source), die auch mit anderen Unternehmen und den öffentlichen Verwaltungen geteilt wird. So wurde eine Basis geschaffen für die Entwicklung innovativer Produkte, die Unternehmen auch in andere europäische Länder exportieren. Das Netzwerk blieb über den Projektabschluss hinaus aktiv und ist auch heute noch Ausgangspunkt für weitere Innovationen im Bereich der SMART Cities und des Internets der Dinge (Internet of Things - IoT). Lebens- Lern- und Arbeitsbedingungen in den Kleinschulen der drei Alpenregionen zu eruieren, zu analysieren und zu vergleichen, war das Ziel des Projekts "Kleine Bergschulen", für das die Freie Universität Bozen als Leadpartner verantwortlich zeichnete. In allen drei Alpenregionen sind Zwergschulen aus derselben geografischen Notwendigkeit entstanden, haben sich aber unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich entwickelt. Das Projekt nahm diese verschiedenen Situationen aus aktueller und historischer Perspektive in den Fokus. In beiden Betrachtungsperspektiven wurden bisher noch nicht oder wenig bearbeitete Aspekte analysiert, z.B. die bildungsbiografische Relevanz kleiner Schulen für Personen, die in den 1930er bis in den 1970er Jahren diese Bildungseinrichtungen in den genannten Regionen besuchten, oder die unterschiedliche Wahrnehmung von Einschränkungen und Stärken der kleinen Schulen, die unterschiedlichen Strategien sowie die Sicht der Kinder auf ihre Lernumgebung. Auch wurden Programme entwickelt, die einer Isolation von Schulkindern und Lehrern entgegenwirken sollen. In Zusammenarbeit mit kleinen Schulen in Südtirol und in der Schweiz wurden didaktische Einheiten in den Fächern MINT erarbeitet, die unter Einsatz der neuen Medien ein gemeinsames Lernen über die Grenzen ermöglichen. Zudem wurde über organisierte Symposien und Foren ein Austausch für die Akteure kleiner Schulen zu allgemeinen und schulbezogenen Interessen rund um den Globus initiiert. Das Projekt "SloMove" mit dem Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung als Leadpartner beschäftigt sich mit der Notwendigkeit langsame gravitative Massenbewegungen in Hochalpinen Zonen zu monitorieren. Dabei konzentriert sich SloMove auf die Validierung der durch das Fernerkundungssystem erhaltenen Daten. Hierfür wurden zwei Testgebiete ausgewählt, die auf 2300 bis 3000 Metern Höhe liegen: eines im Südtiroler Schnalstal (Kurzras) und eines in Graubünden (Pontresina). Verglichen wurden Monitoringtechniken, die als "klassisch" eingestuft werden, wie das GPS, mit innovativen Systemen, wie das Terrestrische Laser Scanning (TLS) und die Satelliten-Radar-Interferometrie (SAR). Als Highlight dieses Projekts wurde die Entwicklung eines Corner Reflektor-Prototyps für den Satelliten COSMO-SkyMed (Agenzia Spaziale Italiana – ASI) vorgestellt.

Projektpartner

Cooperazione Italia-Svizzera: risultati e prospettive

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