Das Prinzip dieses Arbeitens geht zurück auf den Schweizer Soziologen Lucius Burckhardt (1925-2003), der bereits Anfang der 60er-Jahre - in deutlicher Differenz zur herrschenden Lehrmeinung jener Zeit - eine wichtige Unterscheidung gegenüber dem Erbe der Bauhaus-Didaktik postulierte: Studierende sollten nicht länger den mühsamen Weg einer mehr oder weniger enzyklopädischen Grundlehre zurücklegen müssen, bevor sie zu Entwurfsaufgaben im eigentlichen Sinne Zugang erhalten, sondern von Anfang an konkrete Fragestellungen der Gestaltung bearbeiten. Und zwar nicht getrennt nach Disziplinen und Studienjahrgängen, sondern interdisziplinär, gemeinsam mit jüngeren und älteren Kommilitonen.

Da eine solche Form des Studiums von Projekt zu Projekt - wie im richtigen Berufsleben - stets völlig neue und aktuell formulierte Fragestellungen aufwirft, ist Forschung im Sinne der wissenschaftlich fundierten Entwicklung innovativer Vorgehensweisen und Lösungswege in die Arbeit der projektbezogenen Studentenentwürfe unmittelbar integriert. Und nicht nur das: die Studierenden lernen darüber hinaus, wie sie mit unterschiedlichen gestalterischen Ausgangssituationen kreativ umgehen können, selbst wenn - was im Grunde immer der Fall ist - die eigentlichen Zielsetzungen und Perspektiven eines neuen Projekts erst noch herausgefunden, d.h. erkundet und formuliert werden müssen.

Was früher die so genannte „Grundlehre“ versuchte abzudecken und vorzubereiten, wird nun dank integrierter Theorie- und Fachkurse innerhalb ein und desselben Projekts prozesshaft angegangen und vermittelt.

Es erscheint offensichtlich und ist einer der Dreh- und Angelpunkte von Strategy Setting to Face the Future, dass diese interaktive Art von Lehre und Vorbereitung auf das Berufsleben damit steht und fällt, welche Art von Fragestellungen und Projektthemen formuliert und angeboten werden.