Sektion A1: Kognition und Spracherwerb

Sektionsleitung: Sabine Hoffmann (I), Parvaneh Sohrabi (IR)
Veranstaltungsort: Kulturzentrum "Trevi", Saal im 1. Stock, Kapuzinergasse 28, Bozen

Der Fokus der Sektion liegt auf dem kognitiven Anteil von Fremdsprachenerwerbsprozessen, dessen Merkmale aus verschiedenen Blickwinkeln erfasst und umrissen werden. Kognitionen gehören wesentlich zu unserem Lernen. Allerdings wurde und wird ihnen im Rahmen der unterschiedlichen Theorien und Unterrichtsmethoden nicht immer die gleiche Wichtigkeit zugeschrieben. Auch ziehen neurowissenschaftliche und kognitionswissenschaftliche Zugänge eher gegeneinander an, als dass Verbindungspunkte geschaffen werden, obwohl sich gerade bei diesem Gegenstand ein interdisziplinäres Vorgehen anbietet.

Mögen sich Kognitionen auch nicht auf physiobiologische Vorgänge reduzieren lassen, sind sie doch zweifellos an neuronale Tätigkeiten gebunden; so ist aus der Gehirnforschung bekannt, dass bei der Prozessualisierung sprachlicher Informationen bestimmte Gehirnareale aktiviert werden. Ähnliches trifft auch auf die Speicherung sprachlicher Informationen zu. Aus diesem Grund gehen wir heute in der Spracherwerbsforschung von einem erweiterten Kognitionsbegriff aus, bei dem Wissen und Können in der/den Erstsprache/n, Zweit- und Tertiärsprachen zusammenfließen und damit bewusste, vor- und unbewusste Faktoren gemeinsam wirken. Derart vielseitig ausgestattete Strukturen sind Träger von Erfahrungen und haben damit wesentlich Teil an der Aufnahme, Verarbeitung und dem Abrufen von fremdsprachlichen Wissensbeständen.

Daraus ergeben sich vielzählige thematische Schwerpunkte für die Arbeit in dieser Sektion:

• Welche Erklärungsmodelle zu dem Verhältnis von L1 zu L2, L3 usw. bieten sich an?
• Wie gestaltet sich vor dem Hintergrund neurowissenschaftlicher, kognitionswissenschaftlicher oder lernpsychologischer Zugänge das seit Jahrzehnten diskutierte Zusammenspiel von implizitem und explizitem Lernen bzw. Wissen?
• Welche Beziehungen bestehen zwischen Kognition, Emotion und Motivation?
• Welche Charakteristiken weist der Spracherwerb beim e-Learning auf?
• Inwieweit spielt das Alter beim Fremdsprachenlernen eine Rolle?
• Wie lassen sich kognitive Strukturen methodisch erfassen?

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Sektionsleitung
Sabine Hoffmann (I)	Parvaneh Sohrabi (IR)