Interaktion

Ein Projekt in 4 Modulen

Eiskaltes Händchen Jr.

Ein Roboter mit Fingerspitzengefühl
Katharina Moebus Julia Maltry

Bild der Arbeit
Bild der Arbeit Links Bild der Arbeit Rechts
»Es war einmal ein Wesen, das hieß das »Eiskalte Händchen«. Es lebte in dem Hause der Adams Family und verbrachte seine Tage mehr oder weniger mit sich selbst. Irgendwann kam dann aber doch der Tag, an dem es die Einsamkeit satt war und beschloss, eine Familie zu gründen. Er lernte ein wunderschönes rotlackiertes Händchen kennen und das Ergebnis ihrer ersten gemeinsamen Nacht folgte neun Monate später: das Eiskalte Händchen Jr. Jedoch war das kein normales Händchen - wegen der Hormonbehandlung seiner Mutter war es mutiert und bestand aus zwei Händchen. In der Schule gemobbt und gehänselt, zog sich E.H. Jr. mehr und mehr zurück und wurde zum eigenwilligen Eigen-brötler. Es war gern allein und ging seinen Eigenheiten nach, zu denen besonders das Putzen und das sich Herausputzen gehörte. Die Adams Family sah in ihm großes Potenzial zum Butler und stellte ihn ein, als er das richtige Alter erreicht hatte. Seitdem sieht man ihn durch das Haus schwirren, immer fleissig, immer hübsch angezogen, und immer mit einem Gegenstand in der Hand...«

In Anlehnung an das Eiskalte Händchen aus der Adams Family ist dieser sehr menschliche Roboter entstanden. Hinter dem finalen Ergebnis steht ein langer Entwicklungsprozess; zu Anfang wollten wir einen Handschmeichler kreieren, aber aus technischen Gründen entwickelte sich dann aus dieser Idee das Konzept für E.H. Jr.
Obwohl er ein sehr störrisches und sensibles Wesen ist, das gerne seine Einsamkeit fristet und Berührungen aus dem Weg geht, ist er ein besonders interaktiver Roboter, bei dem unerschöpfliche Möglichkeiten der Interaktion bestehen.
Man kann die Finger biegen wie man will und somit dem Roboter alles in die Hand legen was einem einfällt. Es kommt ganz auf das Objekt an, das man mit dem Roboter in einen Kontext setzt, wie er wirkt und was er tut, sprich: es liegt in der Kreativität des Interagierenden welche Emotionen der Roboter auslöst und welche Aktionen er in Gang bringt.
Die Knöpfe des Hemdes sind Schalter, die das Verhalten des Roboters beeinflussen. Je nachdem, wie er sich bewegt, werden diese auf den Boden gedrückt und verändern somit sein Verhalten. Man selbst kann diese Knöpfe auch drücken, jedoch erfordert dies ein wenig Überwindung, da der Roboter Berührungen nicht zu mögen scheint.
Das »Eiskalte Händchen« kann auch umgezogen werden, dafür könnte es eine Kollektion an Ärmeln und Manschettenknöpfen geben oder der Benutzer kann sich selbst etwas ausdenken. Somit wird dieser Roboter zu einem interaktiven puppenähnlichen Spielzeug, das man hegen und pflegen und liebgewinnen kann, wie eben eine Puppe.
Der Roboter ist äusserlich nicht als ein technisches Wesen erkennbar da die Technik komplett versteckt ist, nur die Knöpfe des Hemdes sind auf den zweiten Blick als Tasten einer Computertastatur erkennbar. Dies ist das einzige Zugeständis zur technischen Identität des Roboters, der erste Eindruck soll menschlich sein, was durch sein restliches äusseres Erscheinungsbild erreicht wird.

RoboAction-Movie [ mp4 ]


Fakultät für Design & Künste Freie Universität Bozen
Sommersemester 2005